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Einige Gedanken zur Situation im

Nahen Osten (2) - Israel 

(September 2014)

 

Durch meine Begegnungen letzte Woche sehe ich auch den Konflikt zwischen Israel und Gaza in etwas anderem Licht. Ich sah Palästinenser, die unter Tränen vom Leid ihrer Volksgenossen sprachen. Und ich sah junge Israelis, die unter Tränen vom Leid der von Krieg traumarisierten israelischen Kinder berichteten. Und ich sah, wie Juden und Araber, Palästinenser und Israelis miteinander weinten, miteinander beteten, miteinander aßen und lachen. Hier einige - wie immer subjektive - Gedanken über Israel und Palästina. (gebetshaus.org)
 

 

 


 

1. Hier hat niemand gewonnen
Am Ende der Gaza-Kampagne feierte die Hamas den Sieg über Israel. Diese zynische Geste verdeckt die traurige Realität: 400.000 Menschen haben im Gazastreifen ihre Häuser und Wohnungen verloren. Und obwohl es Israel gelang, einen großen Teil der Terror-Tunnels und der Raketenstellungen der Hamas zu zerstören, ist die Hamas selbst nicht zerschlagen und die ständige Bedrohung der israelischen Städte nicht gebannt. Dieser Konflikt verlief für beide Seiten tragisch. 
 

2. Der Plan des Feindes
Satan hasst Israel und will es zerstören. Der tödliche Antisemitismus, der in allen muslimischen Ländern - unterschiedlich stark - vorhanden ist, zielt im Letzten auf nichts anderes als die völlige Vernichtung des Staates Israel (und darüber hinaus: des jüdischen Volkes). Doch der Feind hasst die Palästinenser genauso. Er will auch sie zerstören. Die einzig sinnvolle Zukunft der Palästinenser wäre eine friedliche Koexistenz mit Israel. Zwar wurden schon bei der Gründung des Staates Israel auch schwere Fehler begangen - die Schuld verteilt sich nie nur auf eine Seite! - doch in Israel ist die grundsätzliche Bereitschaft vorhanden, mit den Palästinensern in guter Nachbarschaft zu leben. Der Feind versucht das zu zerstören, indem er Rachedenken und Verzweiflung in beiden Völkern immer weiter vertiefen möchte. Wir müssen aktiv beten, dass Wille zum Frieden und zur Verständigung in beiden Völkern zunimmt.
 

3. Hamas, nicht die Palästinenser
Ein großer Teil der Palästinenser hat kein Interesse an einem ständigen Konflikt mit Israel. Die Hamas jedoch schon. In Israel wurde der Gaza-Konflikt weitgehend als Krieg gegen die Hamas wahrgenommen, nicht als Krieg gegen die Palästinenser. Israel ist nicht anti-palästinensisch. Als Bürger Israels leben im Staat Israel über 1 Million Palästinenser. Sie genießen volle Bürgerrechte. Damit ist Israel das einzige Land (!) in dem Palästinensern volle Staatsbürgerschaft und demokratische Menschenrechte zuerkannt werden. Die politische Führung des Gazastreifens jedoch ist derzeit die Hamas, eine Organisation, die sich dem bewaffneten Kampf gegen Israel verschrieben hat. Die Milliarden Dollar von internationalen Fördergeldern für die Palästinensergebieten werden von der PLO, der Fatah und auch der Hamas seit Jahrzehnten zweckentfremdet, sodass die Palästinensergebiete unterentwickelt sind, während für Millionen von Dollar Terrortunnels gegraben und Raketen gekauft werden. Die Hamas ist das Problem, nicht die Palästinenser. 
 

4. Die wahren Unterdrücker
Die meisten der in Israel lebenden Palästinenser wollen lieber im Staat Israel leben als in den Palästinensergebieten. Denn die wahren Unterdrücker sind die islamistischen Führer. Die Hamas übt eine Schreckensherrschaft über das eigene Volk aus. Folter, Ermordungen, Razzien sind an der Tagesordnung. Das, was die Palästinenser und auch die umliegenden Nationen knechtet, ist nicht Israel, sondern es ist der Islam. Die wahre Besatzung ist die Besatzung durch eine Ideologie, die das Zeugnis Jesu verleugnet, den Menschen knechtet und wahre staatliche Freiheit verhindert.
Es war die Hamas, die diesen Krieg begonnen hat. Er wurde ausgelöst durch die grausame Ermordung dreier israelischer Teenager. Die dann folgenden heftigen Polizeiaktionen Israels provozierten massiven Raketenbeschuss - und beide Seiten schaukelten sich auf. 
 

5. Identitätskrise der Palästinenser
Und genau das merken gerade viele. Die Unterstützung der Hamas in der Bevölkerung nimmt ab. Doch auf den Palästinensern lastet die geballte Macht jahrzehntelanger Indoktrination. Sie bekommen den Hass auf Israel und die Glorifizierung des Todes von Kindesbeinen an eingeimpft. Gerade die junge Generation ist jedoch am Fragen und wir können beten, dass die aktuelle Krise dazu führt, dass viele Palästinenser sich ernsthaft mit den Fragen auseinandersetzen, wie ein friedliches Miteinander mit Israel aussehen kann. Dieses Nachdenken dürfte nicht länger stehen bleiben in der ewig unfruchtbaren Frage, wer wo an was Schuld war. Denn es gilt auch:
 

6. Israel ist nicht sündlos
Für die israelische Öffentlichkeit war es überaus schockierend zu sehen, dass es einen brutalen Vergeltungsmord an einem palästinensischen Jugendlichen gab. Viele hatten gedacht, Israelis seien zu so etwas nicht im Stande. Doch auch Israelis sind Sünder. Es gibt - und gab von Anfang an auch zu Gründungszeiten des Staates Israel! - auch in Israel Menschen, die alle Palästinenser hassen und sie vertrieben sehen wollen! Es gibt Soldaten, die grausam sind, es gibt Geheimdienstmitarbeiter, die gnadenlos vorgehen. Der platte Pro-Israelismus mancher Christen ist an dieser Stelle nicht hilfreich. Denn Palästinensern wurde und wird real Unrecht zugefügt. Während es in Israel jedoch Untersuchungen und ggf. strafrechtliche Verfolgung von Gewalttaten und Kriegsverbrechen gibt, werden von der Hamas die Terroristen belohnt und gefeiert. Tatsächlich ist an dieser Stelle die westliche Berichterstattung nicht selten höchst einseitig. Denn bei jedem militärischen Eingreifen gibt es getötete Zivilisten. Es gibt sie, wenn die USA in Afghanistan interveniert, es gibt sie, wenn Soldaten gegen ISIS vorgehen! Die israelische Armee ist jedoch absolut bestrebt, zivile Opfer zu vermeiden, während die Hamas ihre Raketenstellungen bewusst bei Wohnhäusern, Krankenhäusern, Moscheen und Schulen deponiert, um der Welt danach das Bild der kinderschlachtenden israelischen Mörder präsentieren zu können. Nein, Israel ist nicht schuldlos. Doch nein, Israel ist keine Terrororganisation, die Hamas jedoch sehr wohl.
Besonders tragisch freilich ist die Situation der palästinensischen Christen. Nicht selten leiden sie einerseits unter dem strengen Vorgehen Israels (wie dem Bau der Mauer, die Israel vor Selbstmordattentäter schützen soll und das auch tut, sich dabei aber quer durch palästinensische Gebiete gräbt), andererseits unter der Ausgrenzung durch muslimische Palästinenser. Sie sind die großen Verlierer in diesem unseligen Zwist und bedürfen unseres besonderen Mitgefühls.
 

7. Die Opfer auf beiden Seiten
Immer wieder wird geltend gemacht, wieviele Palästinenser getötet worden sind. Jedes zivile Opfer ist zu viel. Und die Frage, ob militärische Interventionen vielleicht besser durchgeführt hätten werden können, sodass weniger Leid entsteht, muss sich jeder demokratische Staat gefallen lassen. Oft wird jedoch auch übersehen, welch massives Leid Menschen in Israel zugefügt wird. Zwar sind die Zahlen der Getöteten gering. Dies liegt jedoch daran, dass Israel Unsummen für die Errichtung des Raketenabwehrsystems „Iron Dome“ und der Schutzbunker investiert hat, während Hamas die Bevölkerung aktiv daran hindert, sich vor dem israelischen Beschuss in Deckung zu bringen. Weniger hört man jedoch von den israelischen Kindern. Ich wurde selbst Zeuge des Berichts einer jungen Israelin, die unter Tränen von ihrem Dienst an traumatisierten Kindern berichtete. Es gibt in Israel zahllose Babys und Kleinkinder, die über Monate hinweg (!) praktisch kein Sonnenlicht sahen, weil sie in kleinen, dunklen Schutzbunkern in Furcht und Schrecken ausharren mussten. Millionen von Menschen mussten über Monate hinweg in ständiger Angst vor Raketenbeschuss leben - nur wenige Sekunden Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Es rührte mich zu Herzen, von kleinen Kindern im Süden und Westen Israels zu hören, die seit Wochen nicht mehr sprechen, weil sie so traumatisiert sind. Es fielen 6000 Raketen auf Israel - mitunter im Sekundentakt - das bleibt nicht ohne Wirkung.     
 

8. Israels Erwählung ist bleibend
Und politisches Denken allein genügt hier nicht. Es geht nicht nur um die völkerrechtliche Legitimation des Staates Israel (obwohl diese völkerrechtlich völlig zweifelsfrei klar ist!), sondern einmal mehr auch um eine geistliche Perspektive. Gott hat Abraham und seinen Nachkommen dieses Land zugesagt. Und Abraham lebt jetzt vor Gottes Angesicht. Kann man sich vorstellen, dass Gott zu Abraham im Himmel sagt: „Das, was ich damals als ewigen Bund mit Dir versprochen habe, das nehme ich zurück, weil israelische Politiker Fehler gemacht haben!“? Ob uns das aus menschlicher Sicht gefällt oder nicht: Gott hat die Verheißung des Landes Israel an die Nachkommen Abrahams niemals zurückgenommen: ein unauslöschbarer Bund. Zu keinem Zeitpunkt jedoch war es Teil dieses Bundes, dass im Siedlungsbiet Israels nicht auch Nicht-Juden leben dürften. Die Vision des modernen Staates Israel war es nicht, die Palästinenser zu vertreiben (wobei es im Zuge des Unabhängigkeitskriegs Vertreibungen von Palästinensern gab, eines der dunklen Kapitel der Geschichte Israels), sondern sie in einen demokratischen israelischen Staat zu integrieren. Das wäre die erstrebenswerteste Lösung für die Palästinenser. Denn selbstverständlich haben auch die Palästinenser ein Existenzrecht in den Gebieten, die sie teilweise seit Generationen besiedelt haben!    
 

9. Übernatürliche Bewahrung
Viele Christen haben für die Bewahrung Israels gebetet. Und tatsächlich ist es kaum mit natürlichen Argumenten zu erklären, wie wenig Tote es bei Tausenden von auf Israel abgefeuerten Raketen gab. Man möge sich nicht durch die Behauptung täuschen, es handle sich nur um kleine selbstgebastelte Raketen. Die Hamas verwendet mittlerweile relativ moderne Raketen, die teilweise über hundert Kilogramm Sprengstoff tragen. Dass Israel tatsächlich so massive Bewahrung erfahren hat, muss als Gebetserhörung gedeutet werden. Ich habe selbst aus autorisierter Quelle den Bericht eines der israelischen Offiziere gehört, der den „Iron Dome“ bedient. Er sagte, zu einem bestimmten Zeitpunkt sei eine schwere Rakete direkt auf das Zentrum Tel Avivs abgefeuert worden. Die Berechnungen zeigten, dass sie in einem belebten Markt aufschlagen würde. Die erste Abwehrrakete verfehlte ihr Ziel. Die zweite Rakete wurde abgefeuert, doch auch sie verfehlte ihr Ziel! Schrecken verbreitete sich in der Luftabwehrzentrale. Es war nur noch 4 Sekunden bis zum Aufschlag. Es wurden bereits Rettungskräfte alarmiert mit dem Hinweis, man rechne mit Hunderten (!) von Opfern, da der Markt zu dieser Stunde dicht bevölkert sei. Auf einmal sei wie aus dem Nichts jedoch eine heftige Windböe aufgekommen, die die Rakete in der letzten Sekunde ins Meer getrieben habe! Der israelische Soldat schlussfolgerte: „Ich habe die Hand Gottes gesehen!“ Ich gebe diesen Bericht hier 1:1 wieder. Möge er eine Ermutigung sein für alle, die um Gottes Schutz auf Israel gebetet haben! 
 

10. Die Hoffnung für den Nahen Osten
Weder ein militärischer Sieg über die Hamas noch die noch härtere Behandlung der Palästinenser werden den Frieden bringen. Was die einzige Hoffnung für diesen Konflikt ist, das konnte ich in Zypern mit eigenen Augen sehen. Wenn ein in Gaza geborener palästinensischer Christ und ein junger ehemaliger Soldat der israelischen Armee sich in den Armen liegen, gemeinsam weinen, zusammen beten, sich gegenseitig die Füße waschen - - - dann wird die größte Wahrheit sichtbar. Es war für mich so ermutigend, von einem messianisch-jüdischen Pastor aus Tel-Aviv zu hören, wie offen die jungen Menschen für Jesus seien. Er spricht sie auf der Straße an und praktisch jeder hat Interesse, über Gott zu reden! Ja, Jesus tut etwas Neues. Und Er ist die einzige Hoffnung für diesen Konflikt, der so alt ist wie die Menschheit. Denn „er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile (Juden und Heiden) und riss durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder.“ (Eph 2,14) Jesus ist die Lösung, denn seine Liebe gilt Palästinensern und Juden in gleichem Maße. Und er kann die von jahrzehntealtem Hass und Vergeltungsdenken auf beiden Seiten in Liebe wandeln. Um nichts weniger als das sollten wir beten!  

 

 

Gegrüßt seist du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit dir,
du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes,
Jesus. -
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.

 

Weiterführende Themen: 

Fatima  /  Maria  / Gott liebt dich  /  Garabandal  

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