Franz von Sales (9 - 12)
Predigten
Kontroversschriften
I
Kontroversschriften
II
Geistliche
Schriften
"Alles aus Liebe, nichts aus Zwang" war
ein Leitspruch von Franz von Sales. Die Überzeugung, dass alles aus dem Herzen,
dem Sitz der Liebe, kommt, gibt der salesianischen Spiritualität ihren positiven
Charakter. Sie kennt weniger die Untersagung des Bösen als die Bestärkung des
Guten. Um lieben zu können sind Tugenden notwendig, die unsere Haltungen Gott
und dem Nächsten gegenüber prägen.
Die Demut ist Voraussetzung für weitere
salesianische Tugendhaltungen: die Liebenswürdigkeit, die Einfachheit, die
Ausgeglichenheit (Maßhaltung) und die Gelassenheit; sie bestimmen und gestalten
das menschliche Miteinander in Familie, Beruf, in kirchlichen und
gesellschaftlichen Gruppierungen und machen das religiöse Leben sympathisch und
anziehend.
Franz von Sales war Realist; daher
lenkte er die Aufmerksamkeit auf Tugenden für den Alltag des Menschen, ohne
deren Verwirklichung es keine Formung der eigenen Persönlichkeit, keine
Veränderung in Kirche und Gesellschaft geben kann.
Einen besonderen Stellenwert hat die
Erfüllung der beruflichen und familiären Pflichten. Franz von Sales wollte den
Menschen nicht trotz seiner Standes- und Berufspflichten, sondern durch deren
Erfüllung und Bejahung als Wille Gottes zu einem spirituellen Leben verhelfen.
Der Optimismus der salesianischen
Spiritualität gründet in dem großen Vertrauen auf die Erlösung der Menschheit
durch Jesus Christus. Franz von Sales wollte den frohen Menschen, der nicht von
seiner Sündhaftigkeit niedergedrückt ist, sondern der sich in der Liebe Gottes
aufgehoben weiß. Sein Weg zur Heiligkeit besteht nicht im Bekämpfen von Fehlern,
sondern in der Übung der den Fehlern entgegengesetzten Tugenden.
Leitgedanke salesianischer Spiritualität
ist, dass Gott besser erkannt und geliebt werde. Franz von Sales will, dass der
Heilige Geist durch das Leben der Christen zur Welt in einer Sprache sprechen
könne, die diese versteht: die Sprache der Liebe und der Freude..
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