Kirche Weitental

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nähere dich deinem Vater, der nichts als Liebe ist. Bei Ihm findest du wahren und echten Frieden, der alles Irdische überstrahlt

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Medjugorje(7) - Pater Slavko Barbaric

Maria ruft ihre Kinder zur Umkehr

 

Mehr über Medjugorje siehe auch:
Medjugorje(allgemein) - Maria ruft
Medjugorje(1) - Predigt von Karl Wallner
Medjugorje(2) - 30(31) Jahre Medjugorje - Interview - Zeugnisse

Medjugorje(3) - theologischer Kontext, Geschichte, Botschaften
Medjugorje(4) - ein typisches Zeugnis einer Jugendlichen
Medjugorje(5) - die Botschaften
Medjugorje(6) - 33(!) Jahre Medjugorje
Medjugorje(7) - 35(!) Jahre Medjugorje
Medjugorje(8) - Pater Slavko Barbaric
Medjugorje(9) - Zeugnis Hubert Liebherr

Pater Slavko Barbaric war Franziskanerpater, hat 18 Jahre in Medjugorje gewirkt und ist am 24. November 2000 auf dem Berg Krizevac verstorben. Er war so vielen Pilgern Zuflucht und Vorbild und hat für sich die tiefe Bedeutung der Erscheinungen in Medjugorje verstanden und in jeder Konsequenz angenommen. Lesen Sie seinen Werdegang, die Grabreden, persönliche Interviews und Berichte von Menschen, die ihm besonders nahe gestanden sind. 

Botschaft vom 25.11.2000: "Liebe Kinder! Heute, wenn der Himmel euch in einer besonderen Weise nahe ist, rufe ich euch zum Gebet auf, damit ihr durch das Gebet, Gott auf den ersten Platz stellen könnt. Meine lieben Kinder, heute bin ich euch nahe, und ich segne jeden von euch mit meinem mütterlichen Segen, damit ihr Stärke und Liebe für alle Menschen habt, denen ihr in eurem irdischen Leben begegnet, und damit ihr die Liebe Gottes weitergeben könnt. Ich freue mich mit euch, und ich möchte euch sagen, dass euer Bruder Slavko in den Himmel geboren wurde und für euch Fürsprache hält. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid."

 
I N H A L T
 

 

1. Werdegang von Pater Slavko

Pater Slavko Barbaric ist am 24. November 2000 um 15.30 Uhr gestorben. Nachdem er, wie gewöhnlich jeden Freitag, den Kreuzweg auf dem Berg Krizevac für die Pfarrei und die Pilger geleitet hat, hat er Schmerzen empfunden. Er hat sich auf einen Stein hingesetzt, sich auf die Erde hingelegt, danach das Bewusstsein verloren und seine Seele dem Herren übergeben. Pater Slavko Barbaric ist am 11. März 1946 als Sohn von Marko und Luca geb. Stojic in Dragicina (Pfarrei Cerin) geboren. Er besuchte die Hauptschule in Cerin, und das Gymnasuim in Dubrovnik. In den Franziskanerorden trat er in Humac ein, am 14. Juli 1965. Seine feierlichen Gelübde hat er am 17 September 1971 abgelegt. Zum Priester wurde er am 19. Dezember 1971 geweiht. Er hat in Sarajevo, Graz und Freiburg studiert. Sein Studium hat er in Graz 1978 mit einer Magistratur abgeschlossen. Nach 5 Jahren pastoraler Tätigkeit in der Provinz von Herzegowina, in der Pfarrei Capljina, hat er sein Studium in Freiburg wieder aufgenommen, wo er 1982 den Doktortitel auf dem Gebiet religiöser Pädagogik, und den Titel des Psychotherapeuten errang.
 

2. Sein Wirken

Als Franziskanerpriester hat er in Capljina von 1973 bis 1978 gewirkt. Vom Frühling 1982 bis zum September 1984 arbeitete er in Mostar als Studentenpfarrer, hat Gebetsseminare geleitet im Haus der Franziskanerinnen in Bijelo Polje, nahe Mostar. Wegen seiner fruchtbaren Arbeit mit den Jugendlichen und seiner Gebetsseminare, die von den Studenten sehr gut angenommen waren, wurde er von den kommunistischen Machthabern verfolgt. In diesen schweren Stunden hat ihn seine Eminenz, Kardinal Franjo Kuharic, Erzbischof von Zagreb, in Schutz genommen. Er sprach die wichstigsten europäischen Sprachen, und trotz vieler Verpflichtungen in den Pfarreien, war Pater Slavko immer für die Pilger da. Für die Jahre 1982 und 1983 wurde er offiziell nach Medjugorje versetzt. Auf Antrag des Bischofs von Mostar, Mgr. Zanic, wurde er 1985 in die Pfarrei Blagaj versetzt, und 1988 nach Humac, wo er Kaplan und Assistent des Novizenmeisters war. Als der Krieg in Bosnien und Herzegowina ausbrach, als fast alle seiner älteren Mitbrüder nach Tucepi flüchteten, durfte Pater Slavko, nach einer mündlichen Erlaubnis des inzwischen verstorbenen P. Drago Tolj, ehemaliger Provinzial, in Medjugorje bleiben. Vom Anfang seiner Tätigkeit in Medjugorje hat er geistliche Bücher geschrieben: Betet mit dem Herzen, Gib mir dein verwundetes Herz, Feiert die Messe mit dem Herzen, In der Schule der Liebe, Betet meinen Sohn mit dem Herzen an, Mit Jesus und Maria die Golgota hinauf, zur Auferstehung, Betet gemeinsam fröhlichen Herzens, Mutter, führe uns zum Frieden, Folge mir mit dem Herzen nach, Gesprâche und Fastet mit dem Herzen, sein letztes Buch, das in diesen Tagen im Druck ist. Die Bücher von Pater Slavko sind in ungefähr zwanzig Sprachen übersetzt worden und in mehr als 20 Millionen Exemplare in der ganzen Welt gedruckt. Er hat auch zahlreiche Artikel in verschiedenen Zeitschriften publiziert. Er war als Kaplan Redakteur vom Bulletin des heiligen Franciskus in Capljina, er hat im Krsni Zavicaj mitgearbeitet, in Glas Mira und Radio „Mir“ Medjugorje. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit hat er unermüdlich zu den Pilgern gesprochen, hat die eucharistische Anbetung, die Gebete vor dem Kreuz, den Rosenkranz auf dem Podbrdo und den Kreuzweg auf dem Krizevac geleitet, wo er sein irdisches Leben beendet hat. Er leitete jedes Jahr das Treffen für die Priester und jenes für die Jugendliche. Im Exerzitienhaus der Provinz „Domus Pacis“ hat er die Fasten- une Gebetsseminare geleitet. Wegen des grossen Kriegsleidens, hat er das “Mutterdorf”, eine Anstalt für Erziehung und Fürsorge gegründet und geleitet. Dort befinden sich zur Zeit 60 Personen (Kriegswaisen, Kinder aus zerstörten Familien, alleinerziehende Mütter, ältere alleingelassene Personen und kranke Kinder). Wenn ein Mensch die Kinder lieb hatte, dann war es Pater Slavko. Die Kinder liebten ihn auch, sie umringten ihn immer und er wusste sie um sich zu scharen - aehnlich wie Jesus! Seine Ausbildung als Psychotherapeut hat ihm geholfen, unter Drogensüchtigen in der Gemeinschaft “Cenacolo”, gegruendet von Schwester Elvira, zu wirken, vor allem im Haus „Campo della Vita“, in der Pfarrei Medjugorj. Die finanzielle Hilfe der Wohltäter aus der ganzen Welt hat er fuer zwei Stiftunge gesammelt: "Die Stiftung für die Kinder der gefallenen kroatischen Soldaten“ und die Stiftung “Freunde der Talente“ - um jungen Studenten zu helfen.

Sein Charisma

Es wäre schwer etwas Besonderes aus dem Leben dieses grossen und ausserordentlichen Mannes zu unterstreichen. Wenn wir das wagen, dann ist es ohne weiteres die Zeit, die er in Medjugorje verbracht hat. Pater Slavko Barbaric hat fast die ganze Welt kreuz und quer umreist um die Botschft der Muttergottes ueber Frieden und Versöhnung zu verbreiten. Er war die Seele und das Herz der Friedensbewegung, die vor mehr als 19 Jahren in Medjugorje geboren wurde. Er hatte wunderbare Qualitäten: er kannte mehrere Sprachen, konnte leicht mit den Menschen kommunizieren, war gut ausgebildet, einfach, kümmerte sich um den Menschen in Not, hatte eine unendliche Energie - und man konnte kaum glauben, dass ein einziger Mensch das alles leisten konnte. Er war eifrig, und vor allem fromm, demütig und voller Liebe. Er hat viel gebetet und gefastet, er liebte die Mutter Gottes mit einer kindesaehnlichen Liebe. Durch das Gebet und Fasten, ueber Maria, Koenigin des Friedens, die Menschen zu Gott zu fuehren, dies war die Mitte seines Lebens und seines Wirkens. Sein Leben, aus der Nähe betrachtet, schien manchmal so: er war hier in dieser Welt, und gleichzeitig ausserhalb dieser Welt. In seiner Nähe konnte man wahrlich sehen, wie die Wahrheit der Worte Jesu aus seinem hohepriesterlichen Gebet Wirklichkeit wurden: „Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich fuer sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind. (Joh 17, 16-19) Nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus, am Sonntag, den 26. November 2000 um 14 Uhr, wird Pater Slavko auf dem Ortsfriedhof “Kovacica” in Medjugorje beigesetzt.
Bericht von Marija Dugandzic, www.medjugorje.hr
 

3. In Memoriam

Mgr. Ratko Peric, Bischof

Einführungsworte des Bischofs von Mostar-Duvno und Trebinje-Mrkanj Mgr. Ratko Peric während der Hl. Totenmesse am 26. November 2000, Christ König Fest
 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.
Der Friede sei mit euch!
Lieber Provinzial Pater Tomislav, lieber Pfarrer Pater Ivan, Brüder, konzelebrierende Priester, liebe Brüder und Schwestern!
Wir feiern diese Heilige Messe für die Seele des verstorbenen Paters Slavko Barbaric, Mitglied der Franziskanischen Provinz der Herzegowina, der ich aus tiefstem Herzen mein menschliches und christliches Mitgefühl ausspreche, so wie auch allen Mitgliedern der Familie, aus der er stammt.
Vor dem menschlichen Tod, unserem und unserer Nächsten, steht jeder von uns mit erschüttertem Herzen, mit fassungslosem Verstand, traurigen Auges... Gott aber hat das Recht, von dieser Welt zu sich in die ewige Heimat zu rufen, wen Er will, wann Er will, von welchem Ort auch Er will, und auf die Art und Weise wie Er es will. Er konsultiert sich mit niemandem über unseren Tod, Er amnestiert niemanden vom Tod. Er ist der Schöpfer unseres Leibes wie auch unserer Seele, der absolute Herrscher über die Zeit und die Ewigkeit, über den materiellen Raum und die geistlichen Sphären, und deshalb stehen wir alle vor Gott in der Haltung der Demut und des Glaubens.
Vor dem Ruf Gottes verstummen alle menschlichen Einwände und Geschichten. Das einzige das verbleibt ist die Antwort des von Gott Berufenen und unsere Menschliche Fürsprache diesem Opfer Jesu vor dem barmherzigen himmlischen Vater. Möge Christ König, dessen Fest wir heute feiern und dem wir diese heilige Messe opfern, die Seele des verstorbenen Priesters P. Slavko annehmen und ihn belohnen für seine guten Werke und die Vergebung für alle Vergehen. Lasset uns auch alle unsere Vergehen am Guten, das wir nicht getan haben, bereuen, und für alle schlechten Gedanken, Worte und Werke, die nicht im Einklang mit dem Gesetz Gottes waren.

 © Informationszentrum “Mir” Medjugorje; www.medjugorje.hr

Dr. Tomislav Pervan, Provinzial

Predigt von Dr. Tomislav Pervan, des Provenzials der herzegowinischen Franziskanerprovinz während der Hl. Totenmesse am 26. November 2000

"OSTENDE MIHI, DOMINE, VIAS TUAS ET SEMITAS TUAS EDOCE ME"
"ZEIGE MIR, HERR, DEINE WEGE UND LEHRE MICH DEINE PFADE"

Verehrter Bischof, liebe Franziskanerbrüder und Priester, Liebe Mutter Luca, liebe Brüder und Schwestern des verstorbenen Fra Slavko, liebe Familie und Freunde, liebe Gläubige, liebe Pilger und lieber Bruder Slavko!
Als sie mich gestern aus dem Pfarramt in Medjugorje anriefen, welche Lesung und welches Glaubensgebet wir für Deine Totenmesse nehmen sollen, sagte ich einfach: "Es sollen alle Lesungen vom Christ-König-Fest aus dem Jahre A und das Glaubensgebet aus dem Fest-Brevier, bezogen auf den Verstorbenen, genommen werden. Ich denke, dass Du selbst damit einverstanden gewesen wärest, wenn Dich jemand gefragt hätte, welche Lesung genommen werden sollte, denn die erste ist aus dem Propheten Hesekiel und spricht über die Hirten, die zweite ist aus dem I. Korinther und spricht über den endgültigen Sieg Christi über den Tod, wo am Ende alles tranformiert wird, so dass Gott alles in allem wird. Das Evangelienkapitel spricht über die endgültige Teilung vor Gottes Gericht, wo der Herr die Menschen in zwei Lager teilt, abhängend von ihrer Einstellung gegenüber den Kleinen, gegenüber den Geringsten, gegenüber denjenigen, für die niemand ein Herz und eine Seele hat.

Dr. Ivan Sesar, Ortspfarrer

Grabrede des Ortspfarrers von Medjugorje, Dr. Ivan Sesar

Liebe Brüder und Schwestern! Lieber Fra Slavko!
Niemand von uns, die wir Dich besser kannten oder mit Dir lebten, brauchte Dich zu fragen, wohin Du am Sonntagnachmittag gehst. Wir alle wussten, dass diese Zeit strikt reserviert war für das Beten des Rosenkranzes auf dem Podbrdo. Kein Regen, keine Sonne, kein Wind, kein Sturm oder irgend etwas anderes konnte Dich von Deiner Absicht abbringen. Heute ist der Podbrdo leer und wartet traurig auf seinen häufigsten und liebsten Besucher. Aber Du bist nicht da! Es gibt Dich nicht, weil es dem Herrn über Leben und Tod gefallen hat, Dich gerade am Freitag, als Du zum wer weiß wievielten Mal auf den steilen Kreuzberg gestiegen warst, über die Leiden und Mühen Deines Lehrers und Retters Jesus Christus unter dem Kreuz nachdenkend, Deine Seele Gott übergeben hast. Was für eine Symbolik! Du liebtest das Kreuz, hast es unermüdlich getragen, es regelmäßig angebetet und unter ihm auf dem Kreuzberg am Freitag Dein Leben ausgehaucht.

Pater Dietrich von Stockhausen

IM NAMEN DER PRIESTER AUS DER GANZEN WELT, DIE ALS PILGER NACH MEDJUGORJE GEKOMMEN SIND

Verehrter, lieber Pater Slavko!
Heute, an deinem Sarg, möchte ich dir danksagen, im Namen all der vielen Priester aus dem deutschsprachigen Raum und aus der ganzen Welt, die von überall her nach Medjugorje gekommen sind, und hier eine Vertiefung und Neubelebung ihres Glaubens gefunden haben. Ich möchte dir danksagen, für die unzählig vielen jungen Menschen, die hier in Medjugorje ihre geistliche Berufung erfahren oder ihren Glauben an der Liebe Gottes zu ihnen neu entdeckt haben. Du hast durch dein geradliniges, engagiertes und vorbildliches Leben, in der Feier der Liturgie, im Wort der Predigt, und aus dem schriftlichen Wort deiner Bücher, ein tiefes Glaubenszeugnis für die Liebe Gottes zu uns Menschen und zu Seiner Schöpfung aufgezeigt und geschenkt. Du hast hier in Medjugorje den Aufruf der Gospa nicht nur wahrgenommen, sondern dich zu einem überzeugenden Werkzeug Ihres Rufes zur Umkehr und zum Glauben gemacht. Damit hast du allen Pilgern, die nach hier gekommen sind, gezeigt, dass wir die liebende Hand unserer himmlischen Mutter in dieser Welt brauchen, um den Weg zu Gott leichter und bewusster gehen zu können. Du hast uns in der Feier der hl. Messe, in vielen Beichtgesprächen, in der Feier der eucharistischen Anbetung, in der Auslegung der Heiligen Schrift und durch die übrigen Sakramente, den Weg zur wahren und wirklichen Gottesbegegnung in dieser Welt aufgezeigt. Du hast in unzählig vielen Treffen mit den Pilgern in fast allen führenden Weltsprachen, und durch deine Bücher, die ebenfalls in viele Weltsprachen übersetzt wurden, die Menschen teilhaben lassen, an deinem tiefen und innigen Gottvertrauen, dass Gott der uns alle unendliche liebende Vater ist.
Durch deinen plötzlichen Tod auf dem Križevac, zwischen der 13. und 14. Station des Kreuzweges, ist für uns alle noch einmal sichtbar geworden, dass der liebende Vater im Himmel, dein Lebensopfer mit Maria, die Ihren toten Sohn bei der 13. Station dem Vater aufgeopfert hat, angenommen hat. Täglich hast du einen der beiden Berge, den Križevac oder Podbrdo, in der Frühe des Tages bestiegen, immer den Rosenkranz in der Hand, und damit dein Tagewerk begonnen. Und auch der Tag deiner Beerdigung am Christkönigsfest ist für uns ein Zeichen, dass Christus, der König und Herr deines Lebens, dein Lebenswerk angenommen hat, und Maria, die Königin des Friedens, dich in das Friedensreich Ihres Sohnes führen durfte. In der gestrigen Botschaft verkündet uns unsere himmlische Mutter, dass du nun für den Himmel neu geboren worden bist. Und damit hast du natürlich den besseren Teil des Lebens erwählt und geschenkt bekommnen, den wir dir auch von ganzem Herzen gönnen, und den du dir auch als treuer Mitarbeiter der Königin des Friedens hier auf Erden verdient hast. Aber die Gospa sagt uns auch in dieser Botschaft, dass wir durch dich einen neuen Fürsprecher im Himmel gewonnen haben, und so bitten wir dich, dass du mit der gleichen Energie und dem gleichen Einsatz, wie in deinem irdischen Leben, nun auch in deinem himmlischen Leben, immer für uns da bist - so wie du es hier in Medjugorje immer für jeden von uns warst. Noch einmal, ein herzliches Vergelt's Gott für deine Freundschaft, deine Liebe und dein vorbildliches Leben.
Auf Wiedersehen im Himmel!

Fra. Ignaz Domej

Fra. Ignaz Domej

Beten wir noch einen Rosenkranz“,
so bat mich Pater Slavko immer wieder, als ich mit ihm 1987 öfter mit dem Auto von Gebetsabend zu Gebetsabend durch Österreich fuhr. Fast in allen Hauptstädten und auch an anderen Orten Österreichs versammelte er Zehntausende von Menschen zum Gebet für den Frieden, betete den Rosenkranz und feierte mit den Gläubigen die Heilige Messe. In einer Einfachheit, die alle betroffen machte, sprach er über die Botschaften der Königin des Friedens und alle Zuhörer waren tief beeindruckt. Den Samen der Botschaften pflanzte er in unzählige Herzen ein und führte die Menschen zu einer konkreten Umkehr des Lebens , zur vertieften Beziehung mit Gott durch Gebet und Fasten.
Auf einer Fahrt nach Innsbruck erzählte er mir, dass er im Franziskanerkloster in Schwaz den schönsten Advent seines Lebens erfahren durfte. Es war die Vorbereitung auf seine endgültige Bindung als Ordensmann im Franziskanerkloster. Bildhaft erinnerte er sich an die schneebedeckte Winterlandschaft, durch die er jeden Morgen zur Rorate gegangen war. Er sprach von der Schönheit des Sonnenlichts, das sich im glitzernden Schnee in viele Farben beugte, und welches er nach dem Mittagsgebet betrachtete.
Nach einem Gebetsabend übernachteten wir bei einer lieben Familie. Für Pater Slavko und mich war nur ein Einbettzimmer und ein zusätzliches Notbett am Boden vorbereitet. Ich wollte sogleich das Bett Pater Slavko überlassen, weil ich meinte, er bräuchte dringender einen guten Schlaf als ich. Doch Pater Slavkos Argument war stärker, denn er meinte, dass es wichtiger sei, beim Autofahren gut ausgeruht zu sein. Wir hatten nämlich am darauf folgenden Tag noch eine weite Autoreise vor uns. Und so schlief Pater Slavko am Boden, ich aber im schönen Bett.
Einmal erzählte er mir nach dem gemeinsamen Gebet sein Geheimnis: Durch die Botschaft von Medjugorje hat sein Ordensleben eine neue Dimension bekommen. In Gott hat er seinen festen Halt gefunden. Die Gospa hat ihm ganz persönlich eine unversiegbare Quelle des geistlichen Lebens gezeigt. Von dieser Quelle schöpfte er: aus dem täglichen Gebet und dem regelmäßigen Fasten. Wenn er noch soviel Arbeit hatte, betete er alle drei Teile des Rosenkranzes. Durch das Gebet und das Fasten wurde er immer wieder erneuert. Aus dieser seiner tiefen Beziehung zu Gott schöpfte er die Kraft für sein unermüdliches Wirken.

Quellennachweis: Gebetsaktion Wien

Jakov Colo, Seher

Seher Jakov Colo sprach im Namen aller Seher und Seherinnen am Grab

Lieber Bruder, Fra Slavko!
Wie sollten wir uns nicht an all die Jahre erinnern, die wir gemeinsam verbracht haben: an jedes unserer gemeinsamen Gespräche, an jedes gemeinsame Gebet und an alles, was wir gemeinsam erlebt haben? Wie sollten wir uns nicht an jedes Deiner Opfer und an jeden Deiner Kämpfe für uns erinnern? Wie uns nicht an Deine Güte und an Deine Liebe zu uns erinnern? Oft hast Du uns gesagt: "Wisst Ihr, dass ich Euch liebe?!" Wir haben diese Liebe so viele Male und auf so viele Weisen gefühlt. Wir erinnern uns an so viele Deiner Worte. Oft hast Du uns nach der Erscheinung gefragt: "Wie geht es unserer Muttergottes?" Du bist, Bruder, jetzt bei ihr, Du, der Du ihr Dein Leben geweiht hast, Du, der Du alles unternommen hast, damit alle ihre Liebe und ihre Güte kennen lernen. Diese Liebe und Güte war tatsächlich in Dir, das konnte jeder erfahren, der Dich kennen gelernt hat. Wir danken Dir, lieber Bruder, für Deine Unterstützung, die wir so viele Male nötig hatten. Du hast sie uns in jedem Augenblick gegeben. Wir danken Dir für jeden Rat, den Du uns gegeben hast, als wir ihn am meisten benötigten. Danke Dir, dass Du uns durch unser geistiges Leben geleitet hast und uns durch das Gebet in unserem privaten Leben geholfen hast. Danke Dir für jeden Deiner Besuche bei uns zu Hause, der so viel Segen und so viel Freude in unsere Familien gebracht hat. Danke Dir für jedes Spiel mit unseren Kindern, die selbst den echten und wahren Freund zu erkennen wussten. Heute, lieber Freund, weinen wir, aber gleichzeitig freuen wir uns, denn Du bist bei ihr, die Du so maßlos geliebt und ihr Dein Leben geweiht hast, und das ist die Muttergottes. Dein Werk, Deine Güte und Liebe werden immer in uns leben, und Du lieber Bruder, bete immer für uns und wache über uns. Jetzt sagen wir Dir das, Bruder, was Du uns immer gesagt hast: Weißt Du Bruder, wie sehr wir Dich lieben?

Dein/Deine Jakov, Ivan, Mirjana, Ivanka, Vicka und Marija

© Informationszentrum “Mir” Medjugorje; www.medjugorje.hr

Seher bei der Beerdigung von Pater Slavko

Mädchen aus dem Mutterdorf

Magdalena Pajic, ein Mädchen aus dem Mutterdorf sprach im Namen der Kinder und Beschäftigten des "Majcino selo"

Lieber Fra Slavko,
Wir warten noch immer auf Dich!
Am Freitag, nach dem Kreuzweg, wolltes Du im Majèino selo vorbeischauen. Ich weiß nicht, ob Du jemand Bestimmten sehen wolltes oder uns alle. Aber jetzt schmerzt es uns alle in dieser Reihe. Sogar die kleine Maja aus Bjelovar ist gekommen, hier sind Boris und Toni, die ungläubig schweigen und Tante Ružica fügt deshalb für Dich zum Rosenkranz das Gegrüßet seist Du Maria hinzu. Lange blieben wir am Freitag in der Nacht beisammen und fragten uns, warum und wohin Du gegangen bist und sahen die verwirrten Schwestern, wie sie anstelle einer Antwort lange schwiegen.
Viele von uns begreifen noch nicht, was sich zugetragen hat, viele werden sich auch nicht an Deine Gestalt erinnern, aber uns alle erfüllt neben dem Schmerz und der stillen Wut ein Wunsch, der Wunsch, Dir unseren großen Dank auszusprechen. Danke, Fra Slavko, dass Du die Idee hattest, Majèino selo zu gründen, danke, denn Du hast Dich nicht gefürchtet, uns, die wir so unterschiedlich sind, aufzunehmen. Danke, weil Du uns Lebensmut gelehrt hast, in dem Du uns aufgabst, am Podbrdo die Zehn vorzubeten, während wir noch die Gebete buchstabiert haben. Danke, weil auch wir gesehen haben, dass die Spielsachen Farbe haben, dass Nutella süß ist, und dass für die Wippe zwei nötig sind. Danke, dass auch wir zur Kommunion wie die anderen Kinder in weißen Kleidern gehen konnten. Danke, dass Du uns gelehrt hast, wie man die Muttergottes liebt und zu Gott betet, danke, weil wir trotz allem entdeckt haben, was das Wort Liebe bedeutet. Während alle anderen bei der Begegnung mit uns sagten: Die Zeit heilt alles, hast nur Du und jetzt Dein Tod uns gesagt, dass die Zeit eine reine Mitreisende ist, während nur die Liebe alles heilt.
Wie dem Tod ein Augenblick genügte, um Dich uns zu entreißen, so wenig war notwendig, Deine Liebe und Dein Opfer zu erkennen. Von jetzt an wissen wir, dass jedes am Weg weggeworfene Stückchen Papier, jede schlechte Note, jeder Ungehorsam der Tante gegenüber sie beleidigt. Deshalb schreiben wir in diesem Nachruf das Gelöbnis fest, Deinen Worten und Deinem Werk treu zu sein. Während wir menschlich trauern, ist es, als ob Du uns fragst: Kinder, wo ist euer Glaube. Und gerade in ihm sehen wir Dich in der Gemeinschaft mit unserer und Deiner Mutter und es ist uns leichter. Das ist für uns die einzige Hoffnung, denn warum nicht zugeben, dass mit Deinem Hinscheiden Majèino selo, unser Waisenhaus, selbst eine Waise wurde. Sicher würden wir uns fürchten, wenn wir fortfahren würden, auf Dich zu warten. Warte Du lieber auf uns. Du bist ohnehin schon im Himmelreich und während wir zusehen, wie Du den Weg gehst, uns den Rücken zugewandt und leicht vorgebeugt aus Majèino selo fortgehst, sagen wir zum ersten Mal nicht mehr: Fra Slavko, lebe wohl, sondern mit wundem Herzen, reiner Kinderseele und einer Stimme voll Begeisterung sagen wir: Auf Wiedersehen und danke, lieber Fra Slavko!
Das Mutterdorf wurde von Pater Slavko gegründet. Es werden hauptsächlich Kriegswaisen oder Kinder aus zerrütteten Familien versorgt. Heute sind es mehr als 60 Personen.

Quellennachweis: Gebetsaktion Wien

"Fonds der Talentfreunde"

Eingang zum Mutterdorf

Die Studentin Gabriela Eiliae sprach im Namen des "Fonds der Talentfreunde"

Lieber Vater Fra Slavko,
im Namen des Fonds der "Talentfreunde" Medjugorje und im Namen aller zehn Generationen von Studenten, denen Du Tausende Stipendien ermöglicht und ihnen beim geistigen Heranwachsen geholfen hast - wir danken Dir unendlich. Wir nehmen Abschied von Dir, dem Schöpfer der Idee und dem Gründer des Fonds, von unserem verehrten und geliebten Präsidenten, unserem Fra Slavko.
Lieber Freund, die Tatsache des physischen Weggangs ist schmerzlich und schwer, aber der Glaube an die Wege Christi, die Wege des Kreuzes, die Du gegangen bist und mit dem Kreuz gelebt und unter dem Kreuz eingeschlafen bist, ist die Zusammenfassung Deines irdischen Weges, des Weges der Liebe, des Schenkens an den Menschenbruder. Es ist in diesem Moment nicht möglich, alle gute, großen und edlen Taten aufzuzählen, mit denen Du diesen Fonds und uns Studenten verpflichtet hast. Wir sind uns auch ihres Ausmaßes nicht bewusst.
Überzeugt davon, dass die Zeit kommen wird, wo das Edle und das Ausmaß Deiner Werke erkennbar ist, sind wir bereit zu gestehen, dass wir uns in diesem Augenblick nicht der Größe dessen, was wir verloren haben, bewußt sind. Wir sprechen das Gelöbnis aus, dass wir den Weg der Friedenskönigin gehen werden, den Du uns gewiesen hast.
Mit den Worten des Dankes, den die Mitarbeiter des Fonds und wir Studenten an Deiner Bahre aussprechen, bitten wir den himmlischen Vater, Dir einen verdienten Platz im himmlischen Jerusalem zuzuweisen, aber Deinen edlen Geist lasse bei uns.
Der Dichter A.B. Ðimiæ sagt:
"Du ahnst nicht meine Rückkehr und meine Nähe
in der Nacht, wenn in deinem Ohr der leise Mondschein rauscht…
Und wenn Du in der Dämmerung den schwarzen Schatten siehst, der sich bewegt
auf der anderen Seite des dunklen, ruhigen Wassers
Wisse: Ich schreite aufrecht und feierlich - wie neben Dir".
Du wirst immer in unseren Herzen und in unseren Gebeten bleiben.
Danke.

Gemeinschaft Cenacolo

Boris Vidoviae sprach im Namen der Gemeinschaft "Cenacolo"

Danke!
Alle hat uns der plötzliche Tod von Fra Slavko Barbariæ auf dem Kreuzberg in Medjugorje nach dem Kreuzweg überrascht. Nur ein solcher Tod, der Jesus ähnlich ist, gibt uns Trost und Hoffnung, dass der Herr die rechte Zeit gewählt hat. Danke Dir, Fra Slavko, für alles, was Du für die Bedürftigen, Armen, für alle Studenten, alle Familien und für viele, viele andere getan hast.
Danke Dir, dass Du das Leben geschützt, Frieden und Liebe ausgestrahlt hast, dass Du immer Zeit für ein Gespräch hattest. Danke Dir für Dein Gebet, so konkret, so kraftvoll und so ausdauernd, für alle langen Wachen und Anbetungen auf den Knien, danke für Deine Beispielhaftigkeit. Aber mehr als alles andere danken wir für Deine tägliche und unermüdliche Zeugnislegung der Botschaften der Muttergottes in diesen achtzehn Jahren Deines Aufenthaltes in Medjugorje.
Wir wissen, dass wir jetzt einen großen Beschützer und Fürsprecher im Himmel haben.

Milona von Habsburg

Milona von Habsburg war eine enge Mitarbeiterin von Pater Slavko.

Mein lieber Slavko!
Als erstes frage ich dich: Wie geht's? Gut? Ja, das glaube ich dir. Wenn ich die Augen schließe, merke ich auch, wie schön jetzt alles für dich ist. Deinen Herrn und Gott in Fülle schauen, wo du Ihn immer so treu und beharrlich angebetet hast, oft in Trauer, Schmerz und Tränen. Vor Ihm allein hast du dich niedergekniet, Er allein war und ist dein Gott. Danke, dass du Ihn uns nahe gebracht hast und so zugänglich gemacht hast durch deine andauernde Gegenwart bei all den Programmen in Medjugorje.
Dich hat unser Herr bei der Arbeit gefunden, als er dir am Krizevac entgegenkam. Das ist für mich deine letzte Botschaft:“ Nicht ausgeruht in den Himmel kommen.“ Das war dein Wunsch und du wurdest erhört. Wie schön. Maßgeschneidert für dich. Das Jubiläumsjahr der Kirche ist auch deine Krönung geworden.
Du bist mit dem Geschenk vor Maria, deine Mutter und Königin hingetreten, mit dem sie dich erwartet hat. Die Heiligkeit. Also ist es wohl nicht so schwer. Wenn ich dich anschaue: Mit dem Herzen beten, gehorchen, die Gnade Gottes im Leben annehmen, dienen, nicht herrschen; treu sein, ausharren, fasten und beten, sich durchkämpfen, wo es geht, lieben, lieben, lieben und nicht vergessen sich zu freuen, Gott zu loben und lachen zu können.
Ja Slavko, dein Leben hat deutlich eine Spur hinterlassen: Du fehlst und du bist überall dabei und hilfst allen, die dich darum bitten. Wahrscheinlich hilfst du besonders jenen, die dich nicht bitten, da sie es brauchen. Du liebst jeden von uns mehr denn je. Und wir lieben dich.
Früher oder später sehen wir uns alle wieder, um in Ewigkeit unseren Gott zu preisen, zu loben und anzubeten.
Chef, noch eine letzte Frage: Hättest du je gedacht, dass die Mutter Gottes über dich sprechen würde in einer Botschaft vom 25.?
Ist Sie wunderschön?
Wie freue ich mich für dich, und, mein Gott, wie sehr vermiss ich dich.

Marija Pavlovic-Lunett, Milona von Habsburg, Pater Slavko

Ivan Dragicevic, Seher - Interview

Interview mit Seher Ivan Dragicevic

Ivan, könntest Du uns beschreiben, welche Bedeutung Pater Slavko für Dein Leben hatte?
Pater Slavko kenne ich seit 18 Jahren. Als er nach Medjugorje kam, war ich noch ein Kind. Pater Slavko war für mich ein großer Mensch und Priester. Er war 17 Jahre mein Beichtvater. In der Anfangszeit der Erscheinungen und in der schwierigen Zeit des Kommunismus hat er uns geistlich geführt und uns allen viel geholfen.
Er ist und wird für mich immer in meinem Herzen eingeprägt sein. Es ist schwer, über den Umfang seiner Arbeit, die er hier in Medjugorje getan hat, in kurzer Zeit zu sprechen. Man bräuchte dafür viel Zeit. Die Priester, die mit ihm gearbeitet und gelebt haben, können darüber ausführlicher berichten.
Über Pater Slavko zu sprechen, ist nicht leicht. Alles, was er gearbeitet hat, hat er mit so viel Liebe und Energie gemacht. So sehr wollte er in diesen 18 Jahren, in denen er hier war, die Botschaften der Gospa der Welt überbringen, bezeugen und ein Instrument in den Händen Gottes sein, so wie wir es sind.
Pater Slavko war ein Mensch, der sich Gott und der Gospa völlig hingegeben hat. Er hatte Zeit für jeden – für jeden Kranken und für jeden Gesunden. Man konnte immer zu ihm kommen, immer sagte er ein Wort des Trostes und der Ermutigung.

Überwiegt jetzt in Dir die Trauer um Pater Slavko oder die große Freude, dass er im Himmel ist?
Er wird uns sicher sehr fehlen, aber er ist zum Herrn gegangen. Er betet für uns alle und wir werden versuchen, die Leere, die durch seine Abwesenheit entstanden ist, zu füllen. Es wird aber sicher schwer sein, denn das, was er gearbeitet hat, kann man kaum ersetzen, aber wir werden uns bemühen, und hier an seinem Grab sage ich, dass wir sein Wirken hier fortsetzen werden. Wir werden nicht das tun können, was er getan hat, aber wir werden uns bemühen.

Hätte Medjugorje einen anderen Weg genommen, wenn Pater Slavko nicht gewesen wäre?
Ich weiß es nicht, es ist schwer, dies zu beantworten. Es ist keine einzelne Persönlichkeit, die Medjugorje ausmacht, sondern es ist eine Gemeinschaft von Pristern, die hier wirkt. Das ist eine Einheit, ein Ganzes – gemeinsam leiten sie das geistliche Leben sowohl des Heiligtums als auch der Pfarre. Pater Slavko war eine Person, die sich besonders geweiht und hingegeben hat. Ich glaube, die Gospa wird Medjugorje so weiterführen, wie sie es auch bisher getan hat.

Quellennachweis: Gebetsaktion Wien

 

4. Pater Slavko hat mich beeinflusst durch seine Lebensart

Medjugorje ist meine innere Heimat

Pater Marinko

Das Interview mit Pater Marinko Sakota führte M. E. Lang.Pertl 

Pater Marinko, Sie sind jetzt zum Pfarrer von Medjugorje bestellt worden. Was bedeutet Ihnen dieser Ort? Pater Slavko hat immer wieder betont, dass Medjugorje nur durch die Anwesenheit der Gospa erklärbar sei!
Ja, diese Erfahrung teile ich auch. Ich erfahre immer mehr, dass es wahr ist, was Pater Slavko gesagt hat. Man kann nicht alles durch die Ereignisse erklären, zum Beispiel, dass die Menschen umkehren und ihr Leben ändern, das ist nicht einfach zu verstehen. Aber wenn man glaubt, wenn man weiß, dass die Muttergottes erscheint, dass sie mit uns ist, da kann man erklären, dass das Eis in den Herzen dadurch schmilzt, dass das grobe Material in den Herzen weicher wird. Dann wirkt der Geist Gottes in den Herzen der Menschen, und sie ändern sich langsam. Und das ist das Wesentliche, das in Medjugorje geschieht, dass die Herzen verwandelt werden. Das ist für mich Medjugorje!

Pater Petar Vlasic

Sie haben den früheren Pfarrer, Pater Peter Vlasic sicher gut gekannt. Er war sicher auch von Medjugorje überzeugt. Was waren besondere Ziele seiner Pfarrtätigkeit? Hat er vielleicht auch im Stillen ein geistiges Testament hinterlassen?
Pater Petar war ein einfacher Mensch, und er hat auch so gewirkt hier in Medjugorje. So einfach, dass man ihn sozusagen nicht merken konnte, nicht sehen konnte. Aber er war wirklich ein guter Mann, das haben wir hier in der Gemeinschaft spüren können. Ein Mensch, mit dem man reden konnte und der Verständnis hatte für uns, für unsere Projekte, für unsere Arbeit. Das war das Motto seiner Tätigkeit. Einfach da zu sein für uns, und er hat uns alles erlaubt, was wir getan und geplant haben.

Hatte er auch einen besonderen Bezug zur Gottesmutter?
Ja, er hat die Muttergottes geliebt, das konnte man spüren. Er hat geglaubt, dass die Muttergottes erscheint, dass sie da ist. Aber er war kein Mensch mit vielen Worten, sondern er hat das Wesentliche im Herzen getragen. Das hat er nicht ausgedrückt, veröffentlicht, sondern das hat er im Stillen gelebt.

War es auch sein Wunsch, dass Sie zu seinem Nachfolger, als Pfarrer von Medjugorje, ernannt werden?
Ja, doch er war einfach für alle hier im Haus, nicht nur für mich. Aber ich war frei von vielen anderen Tätigkeiten, und so konnte ich viele Sachen übernehmen, die andere nicht übernehmen konnten, weil sie schon mit anderen Aufgaben beschäftigt waren. Deshalb konnte ich viel mehr mitarbeiten mit ihm als andere. Deswegen, glaube ich, hat er mich auserwählt.


 
Pater Slavko

Sie waren ja schon jahrelang in der Pastoral tätig, nicht nur in der Pfarrarbeit, sondern auch in der Pilgerarbeit. Noch dazu waren Sie auch ein besonderer Schüler von Pater Slavko. Das kann sicherlich nicht spurlos an Ihnen vorübergegangen sein?
Pater Slavko hat mich beeinflusst durch seine Lebensart. Ich habe von allem, was er getan hat, viel mitbekommen. Ich habe sein Arbeiten beobachtet und gesehen, wie er die Dinge angegangen ist und habe versucht ihm zu folgen. Natürlich in einer anderen Weise wie er; jeder Mensch ist anders. Es ist nicht leicht, das zu erreichen, was er getan hat, weil er wirklich ein besonderer Mensch war.

Hat sie die Ernennung zum Pfarrer von Medjugorje beunruhigt, oder haben sie diesen Auftrag im Willen Gottes, der Gospa zu Liebe, angenommen?
Es ist nicht leicht, diese Aufgabe anzunehmen. Aber ich habe sie angenommen, weil es die Leitung meiner Gemeinschaft wollte und die Leitung unserer Provinz. So habe ich es übernommen, zugleich ist es mir ein Anliegen, für die Muttergottes, für die Pfarrei, für die Pilger wirklich etwas tun zu dürfen, auch, damit die Pläne der Muttergottes verwirklicht werden können. Für diesen Dienst möchte ich bereit sein und wirklich alles tun, um den Pilgern zu helfen, das zu finden, was die Muttergottes will, also den Frieden, die Versöhnung, dass alle im Herzen verändert werden.

Warum hat diesmal der Bischof kein Veto eingelegt? Hat man eine Antwort dafür?
Nun, ich schätze den Bischof. Wir sind gut zueinander. Ich war hier in der Nähe von Medjugorje sieben Jahre Pfarrer in einer Gemeinde, und wir hatten keine Probleme miteinander, deswegen hat der Bischof mich bestätigt, so denke ich.

Wie sieht für Sie die Zukunft aus? Welche Ziele haben Sie sich gesetzt in der Pfarrarbeit, aber auch in der Pilgerarbeit?
Welche Ziele? Ja, hier waren schon Ziele gestellt, die sollte man eigentlich nur umsetzten: einfach weitermachen, alles mit Liebe tun, was hier zu tun ist, eigentlich nichts anderes. Es gibt hier schon ein großes Programm: Abendprogramm, das Besteigen der Berge im Gebet auf den Krizevac und Podbrdo. Es gibt auch die Gebetsstätten sowie die Seminare und die Arbeit mit den Pilgern und in der Pfarre. Das ist alles schon bekannt. Es ist wichtig, dass wir das weitermachen, und dass wir das mit Liebe, also mit dem Herzen machen, was die Muttergottes wünscht.

Haben Sie Hilfe in der gesamten Pastoralarbeit? Die scheint ja sehr umfassend zu sein.
Es ist bekannt, dass die Franziskaner, die hier stationiert sind, auch bereit sind, mitzuhelfen: Beichte hören, Sakramente feiern und alles andere, was hier dazu kommt. In Medjugorje muss man einfach zupacken. Hier arbeitet man mit dem Herzen. Es ist anders, hier in Medjugorje zu wirken, als in anderen Orten. Deswegen ist hier ein besonders gutes Klima unter uns, weil wir keine Zeit haben für Streit oder für Dummheiten. Ja, das erkläre ich durch die Anwesenheit der Muttergottes! Das spüren wir auch.

Welchen Bezug haben Sie selber zu Medjugorje?
Medjugorje ist meine innere Heimat. Auch, als ich in Innsbruck war, oder in anderen Orten, Medjugorje war meine innere Heimat. Ich lebe von Medjugorje, ich versuche, wo ich bin, die Botschaften zu leben. Weil für mich diese Botschaften ein Weg sind, wie man das Evangelium leben kann - heute leben kann. Deswegen ist Medjugorje mein Leben. Ohne Medjugorje kann ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen.

 

Pater Marinko, was bedeutet Ihnen die Gospa?
Die Gospa ist für mich meine geistliche Mutter, Vorbild und Lehrerin. Sie ist auch die Korrektur meines Lebens. Sie korrigiert mein Leben. Wenn ich sie anschaue, dann sehe ich, wie ich bin, sehe ich mich, wie im Spiegel, und ich sehe mich aber auch, wie ich sein soll. Sie ist mein Vorbild, meine Lehrerin!

Was könnten Sie uns mitgeben, wenn Sie sagen Maria ist ihre Mutter, Sie sind also ihr Kind. Sie sind aber auch zugleich geistiges Kind von Pater Slavko. Was können Sie uns mitgeben für die nächste Zeit auf unserem Weg?
Wenn man die Botschaften lebt, wenn man versucht, sie zu leben, dann entdeckt man einen Reichtum, man entdeckt neue Hinweise, dann entdeckt man einfach, wie man leben soll.
Deswegen schlage ich vor, oder bitte ich alle Menschen, dass sie versuchen, die Botschaften zu leben. Sie sollen sich für das Gebet entscheiden, mit dem Vorsatz:
"Jetzt nehme ich mir Zeit für das Gebet, jetzt bete ich, jetzt fange ich an!" Und dann kann man wachsen. Zuerst betet man wenig, dann entscheidet man sich, und dann betet man mehr. Zuerst ist das Gebet vielleicht oberflächlich, dann kann ich tiefer beten und später Jesus anbeten vor dem Allerheiligsten Sakrament, vor dem Kreuz. Durch das Beten, Meditieren, Schauen und Hören kann ich weiser und stärker werden. Auch das Fasten ist wichtig, einen oder zwei Tage in der Woche. Den Kreuzweg sollte man beten, zur hl. Beichte gehen und danken für alles. Wichtig ist, um die Liebe beten, um die Stärkung des Glaubens beten.
Dadurch wird man sehend und wissend, und man kann erkennen, was gut ist in der Welt und was nicht gut ist. Die Botschaften sind ein Weg, wie man gut im Frieden und in der Liebe leben kann, wie man ein glückliches Leben führen kann!

Morgen ist der Sterbetag von Pater Slavko. Können Sie kurz noch skizzieren, was Ihnen Pater Slavko bedeutet hat, oder was bedeutet er heute noch für Sie?
Pater Slavko ist für mich ein Vorbild, wie man das Evangelium leben kann, dass man das Evangelium überhaupt leben kann. Er ist ein Zeichen dafür. Wenn ich mich an ihn erinnere, und ich erinnere mich an ihn jeden Tag auf diese oder andere Weise, da wundere ich mich, wie ein solcher Mensch leben konnte. Ich wundere mich, wie das möglich ist. Es ist aber rnöglich, weil ich ihn gekannt habe, viele Menschen haben ihn gekannt. Er war ein besonderer Mensch. Ich frage mich immer: wie er das geworden ist, das, was er war, wie er war.
Viele Gnaden hatte er, aber er hat dazu auch viel beigetragen und getan. Alles, was er getan hat, hat er mit dem Herzen getan. Er hat sich total hingegeben, total für alles. Alles, was er getan hat, hat er mit ganzer Liebe und Hingabe getan. Das ist etwas, was ich im Leben auch gern haben möchte, alles was man macht, ganz mit dem Herzen zu tun! Das konnte Pater Slavko und, ich möchte das auch!

Ist das so zu verstehen: Alles mit dem Herzen, dass alles identisch ist mit Liebe?
Ja, es ist identisch mit Liebe, aber mit welcher Liebe? Unter Liebe verstehen wir vieles. Diese Liebe, die Jesus gemeint hat, diese bedingungslose Liebe, die frei ist von den Meinungen der Menschen, von den Erwartungen der Menschen.
Diese Liebe ist einfach, wie Jesus sagt: Die Sonne scheint auf die Guten und die Bösen. So scheint sie, das ist sie; wie eine Rose, die duftet und blüht unabhängig davon, ob sie jemand sieht oder nicht. Sie ist frei, sie blüht, sie duftet. Die Liebe von Pater Slavko war auch so. Unabhängig davon, ob ihn jemand anerkennt, ob ihm jemand dankt oder nicht, er hat einfach getan, weil es gut war, weil es richtig war.
So war seine Liebe; das heißt: mit dem Herzen! Total, mit ganzer Seele, mit ganzem Herzen, so wie Jesus gesagt hat: "Liebt Gott mit ganzer Seele und mit ganzem Herzen!" Ja, das hat Pater Slavko auch getan.

Danke Pater Marinko. Wir haben sehr viel Schönes und Tiefes durch Sie erfahren dürfen!

Quellennachweis: Gebetsaktion Wien 2013

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5. In den Himmel geboren

Am 24. November 2012 jährte sich der Todestag von Pater Slavko Barbaric, der an einem regnerischen Nachmittag auf dem Kreuzberg in Medjugorje im 55. Lebensjahr verstarb, zum zwölften Mal. Zahlreiche Gläubige beteten an diesem Tag den Kreuzweg in Erinnerung an P. Slavko. Unter ihnen war auch P. Dietrich von Stockhausen aus Heroldsbach in Deutschland, der von 1995 bis 1997 mit P. Slavko in Medjugorje zusammenarbeitete. Über seine Erinnerungen an diesen außergewöhnlichen Priester berichtet P. Dietrich im Gespräch mit der OASE.

Lieber P. Dietrich, wir sind heute, anlässlich des 12. Todestages von P. Slavko Barbaric, hier in Medjugorje. Sie kannten P. Slavko viele Jahre und haben mit ihm auch in der Pfarrei Medjugorje zusammengearbeitet. Wie haben Sie P. Slavko erlebt?

 

Wie war der Alltag von P. Slavko?
Er hatte nie viel Zeit und hat meistens sogar im Stehen gegessen. Abends kam er immer für zwanzig Minuten zur Rekreation zu den Mitbrüdern. Es war ihm sehr wichtig, die Verbindung zu den Mitbrüdern zu halten. Dann ist er wieder verschwunden und hat an seinen Büchern geschrieben. Eigentlich hatte er mehrere Leben:
Zum einen war er ganz für die Pfarrei da. Es gab keinen in der Pfarrei, der die Menschen so gut kannte wie P. Slavko. Er war durch und durch Pfarrer und war da für die Menschen, die in Not waren.
Dann die Pilger: P. Slavko hat ihnen unzählige Vorträge gehalten, Fastenseminare abgehalten und war, wenn es nur irgendwie ging, für sie da.
Dann seine Bücher, die er nachts geschrieben hat. Dann die Initiativen, die von ihm ausgegangen sind, wie das Informationszentrum, das Mutterdorf und vieles mehr. Das hat er so spontan und mit Hingabe gelebt. Hier ist noch einmal dieses Direkte seines Wesens zum Ausdruck gekommen.

Einen Tag nach P. Slavkos Tod, am 25. November 2000, gab die Gottesmutter eine Botschaft, in der sie P. Slavko direkt erwähnt.
Ja, in der Botschaft heißt es, dass „euer Bruder Slavko in den Himmel geboren wurde“. Ein Geburtsvorgang ist natürlich auch etwas Schmerzvolles, durch den wir alle einmal hindurch müssen, damit wir in den Himmel geboren werden. Dieser Geburtsvorgang ist bei jedem anders, so wie wir unser Leben gelebt haben. Dass P. Slavko sein Leben an Gott und die Gospa hingegeben hat, ist für mich keine Frage.Die Botschaft beginnt mit dem Satz: „Heute, wenn der Himmel euch in einer besonderen Weise nahe ist, ...“, und endet damit, dass P. Slavko „für euch Fürsprache hält“. Ich deute die Nähe des Himmels, von der am Beginn der Botschaft gesprochen wird, in der Weise, dass P. Slavko sie uns als unser Fürsprecher erbittet.
(Link zur Botschaft vom 25. November 2000)

Quellennachweis: Zeitschrift OASE des Friedens - Dezember 2012

P. Slavko war sehr direkt. Wir haben täglich miteinander gesprochen, wenn er spät am Abend das Tagesresümee in seinem Buch, wo er alles aufgeschrieben hat, zusammenfasste. Da war ich meistens dabei und wir sind gemeinsam den Tag durchgegangen.
P. Slavko war eine Persönlichkeit, die sehr spontan war und in dieser Spontanität immer treffsicher, wenn er Probleme anschaute und beurteilen musste, um Leuten einen Rat zu geben. Er hat schnell erkannt, ob jemand nur neugierig oder wunderwitzig ist, oder wirklich Hilfe braucht. Für den hat er sich dann Zeit genommen und war mit ganzem Herzen für ihn da. Er lebte nach dem Motto: Kratze nicht in den Wunden der Vergangenheit, sondern lebe den Augenblick und versuche, Gottes Willen zu tun und ihn präsent zu machen.

Wie ist es dazu gekommen, dass Sie mit P. Slavko in Medjugorje zusammengearbeitet haben?
Ich kenne Medjugorje seit 1985, als ich das erste Mal hier war, und ich war mit P. Slavko freundschaftlich verbunden. Nach meinem ersten Besuch in Medjugorje kam ich jedes Jahr ein, zwei Mal hierher, und von 1991 bis 1995, als ich in Maria Saal in Kärnten eine Aufgabe übernommen hatte, noch öfter, so fünf bis sechs Mal jährlich, meistens mit Hilfstransporten, die wir nach Medjugorje und die Umgebung brachten.
Als dann meine Zeit in Maria Saal sich dem Ende zuneigte, dachte ich daran, mir ein Sabbatjahr zu nehmen, das uns in unserem Orden alle 25 Priesterjahre zusteht. Ich habe dann vorsichtig bei P. Slavko und P. Ivan Landeka angefragt, ob sie sich vorstellen könnten, dass ich hier einige Monate lang mitlebe, um die deutschsprachigen Pilger zu begleiten. Sie haben mir geantwortet, dass ich doch für ein Jahr kommen solle, da sie mich gut brauchen könnten.
Mitte Oktober 1995 kam ich nach Medjugorje. Das Sabbatjahr wurde mir dann verlängert und so konnte ich bis zum 1. September 1997 hier bleiben. Ich habe versucht, mich jeden Tag einzubringen mit Beichthören, Vorträgen über Medjugorje, Begleitung der Pilger auf den Kreuz- und Erscheinungsberg, Einteilung der Priester für die deutschsprachige Heilige Messe um neun Uhr morgens, damit eine Abwechslung bestand. Ich selbst habe die Heilige Messe dann übernommen, wenn sonst niemand da war, meist in der Winterzeit.
Das war eine geistlich wunderbare Zeit. Ich bin da an der Hand der Gospa gewachsen und konnte mit P. Slavko, P. Ivan, P. Branimir und allen, die da waren, zusammenarbeiten. Die Franziskaner gaben mir den Namen „grocak“, Cousin, den ich heute noch habe, weil ich kein Franziskaner, sondern ein Augustiner war.

Stimmt es, dass P. Slavko zu Beginn nicht überzeugt war, dass die Erscheinungen authentisch sind? Hat er Ihnen davon etwas erzählt?
P. Slavko kam 1982, nachdem er seinen Doktortitel in Pastoraltheologie in Freiburg erworben und zusätzlich eine Ausbildung als Psychotherapeut abgeschlossen hatte, nach Medjugorje, um, wie er selbst sagte, „diesem Spuk der Erscheinungen ein Ende zu bereiten“. Das war, würde ich sagen, der Grund, warum er nach Medjugorje kam.
Die Muttergottes hat seine Meinung dann sehr bald ins Gegenteil verwandelt.

 

6. Er war für mich ein Meister im geistlichen Leben

Weisheit und nicht Wissen

Vortrag von Pater Marinko Sakota in der Schweiz im August 2012

Pater Marinko

Ich begrüsse Sie ganz herzlich. Ich bin Pater Marinko Sakota, komme aus Medjugorje und bin dort seit zwei Jahren Kaplan. Ich bin in der Nähe von Medjugorje geboren und war 13 Jahre alt, als die Muttergotteserscheinungen im Jahr 1981 begannen. Wir wohnten damals in der Nähe von Medjugorje und haben gleich am zweiten Tag von den Ereignissen gehört. Am dritten Tag sind wir schon hingegangen und ich habe alles miterlebt, was dort geschehen ist, und alles hat auf mich gewirkt. Die ersten Tage und Jahre waren etwas Besonderes, natürlich ist auch jetzt alles noch immer etwas Besonderes, weil die Muttergottes erscheint und man ihre Anwesenheit spürt.

Pater Slavko

Kurz vor meiner Diakonenweihe kam ich nach Medjugorje und war dann nochmals bis zur Priesterweihe in Medjugorje tätig. In dieser Zeit habe ich Pater Slavko Barbaric kennen gelernt. Vielleicht haben Sie schon von ihm gehört. Er hat mich sehr beeindruckt. Besonders das Fastenseminar bei ihm im Jahr 1995 vor meiner Diakonenweihe war für mich wichtig, weil ich in dieser Zeit in eine Krise geraten war. Ich war im Nebel, konnte nicht gut sehen und konnte mich nicht entscheiden. Dank sei Gott, dass es so war. Ich danke Gott für diese Krise, weil ich ohne diese Krise auch die Krisen der Menschen nicht verstehen würde. Deswegen bin ich dankbar dafür.
Das Fastenseminar dauert sechs Tage. Das heisst, sechs Tage lang Fasten bei Wasser und Brot, wie es uns die Muttergottes sagt. Pater Slavko hat das Fastenseminar gegründet und damals selbst geleitet. Nach dem Fastenseminar habe ich zu ihm gesagt: "Pater Slavko, wenn ich schon am Anfang des Theologiestudiums so gefastet hätte und somit diese Erfahrung gemacht hätte, hätte ich ganz anders studiert." Er hat mir daraufhin geantwortet: "Dann fange jetzt damit an. Lass die Vergangenheit."
Ja, Sie wissen wahrscheinlich, dass die Muttergottes schon 31 Jahre in Medjugorje erscheint und dass sechs Kinder behaupten, die Muttergottes zu sehen. Drei davon sehen sie noch jeden Tag und drei manchmal, also einmal oder mehrmals pro Jahr. Es wurde eine vatikanische Kommission für Medjugorje eingesetzt, die ab und zu nach Medjugorje kommt und alles untersucht. Das ist die einzig gute Lösung, dass man alles untersucht und überprüft. "Kommt und seht", sagt Jesus. Und auch der Papst hat dies gesagt. Hingehen, schauen und untersuchen. Alles andere überlassen wir Gott und dieser Kommission.
Die Muttergottes ruft uns dazu auf, ihren Botschaften zu folgen. Das ist wichtig. Pater Slavko hat gesagt: "Die Kirche soll ihre Sache tun, das heisst, alles überprüfen. Aber wir sollen Medjugorje anerkennen, das heisst, die Botschaften umsetzen." Ohne unsere persönliche Anerkennung hat die kirchliche Anerkennung nicht so viel Bedeutung. Das ist wie mit der Bibel. Wenn ich die Bibel nicht anerkenne, kann sie zwar in meinem Haus sein, aber wenn sie staubig ist, nützt sie nichts. Oder die Sakramente: Ich soll sie anerkennen, das heisst, ich soll sie in meinem Leben umsetzen.

Ich vermute und nehme an, dass Sie wissen, dass die Muttergottes zum Frieden aufruft. Dies ist die Hauptbotschaft: Der Friede. Der Friede zuerst in den Herzen der Menschen und dann sollen wir zu Trägern des Friedens werden. Aber zuerst sollen wir uns um den Frieden in uns selbst bemühen und die Muttergottes zeigt uns den Weg dahin. Das ist der Weg des Gebetes.
Jetzt möchte ich in diesem Vortrag versuchen, Ihnen näher zu bringen, was die Muttergottes von uns will. Ich möchte Ihnen die letzte Botschaft vom 25. August 2012, also von gestern, vorlesen. Vorher möchte ich dazu sagen, dass die Muttergottes nichts Neues sagt. Sie kann nichts Neues sagen und wir brauchen auch nichts Neues. Wir wissen schon alles. Alles steht im Evangelium, wir wissen alles von der Lehre der Kirche, aber das Problem ist, dass wir das alles vergessen. Deswegen erinnert uns die Muttergottes immer wieder daran. Medjugorje ist Erinnerung, Auffrischung und Aufruf zur Erneuerung des Menschen. Das ist das, was wir brauchen, das sehen wir überall und das brauchen wir auch in der Kirche, weil wir alles vergessen. Die Muttergottes weckt uns aus dem Schlaf, so wie Jesus seine Jünger aus dem Schlaf im Garten Getsemani geweckt hat.

"Liebe Kinder! Auch heute bete ich mit Hoffnung im Herzen für euch und danke dem Allerhöchsten für jeden von euch, die ihr mit dem Herzen meine Botschaften lebt. Dankt der Liebe Gottes, dass ich jeden von  euch lieben kann und durch mein Unbeflecktes Herz auch zur Bekehrung führen kann. Offnet eure Herzen und entscheidet euch für die Heiligkeit und die Hoffnung wird Freude in euren Herzen gebären. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid."

Immer wieder derselbe Ruf: "Betet!" Wieso ist das Beten so wichtig? Die Muttergottes sagt nicht: Schreibt Bücher über das Beten. Nein. Sie sagt: Betet, feiert die Heilige Messe, beichtet, fastet, betet Jesus an, lest die Heilige Schrift, meditiert über das Wort Gottes. Was ist der Sinn dieses Rufes? Was will sie? Es geht um Erfahrung. Erfahrung ist wichtig.
Alle Bücher, alle Theorie soll zur Erfahrung hinführen. Heute wissen wir alles. Wir haben viele Bücher, theologische, philosophische, aber uns fehlt die Erfahrung. Genau das, was der Heilige Thomas von Aquin erlebt hat. Nach einer Erfahrung während der Eucharistie hat er mit dem Schreiben aufgehört. Auf die Frage, warum er aufgehört habe, antwortete er: "Alles, was ich geschrieben habe, kommt mir vor wie Stroh im Vergleich zu dem, was ich gesehen habe."
Wir wollen nichts gegen das Schreiben, gegen Bücher sagen, das ist nicht die Absicht, das wäre total falsch. Aber alle Bücher, alle Worte  sollen uns helfen und uns zur Erfahrung hinführen, und das tut die Gospa. Sie sagt: Mache Erfahrung mit Gott und feiere die Heilige Messe mit. Mache Erfahrung mit Gott und erfahre, wie er ist. Erfahre, dass Gott bedingungslose Liebe ist. Mache diese Erfahrung, wie Gott sich für dich hingibt. Nimm und iss, hier bin ich für dich. Mache diese Erfahrung und lerne etwas von ihm. Beichte und mache die Erfahrung, wie barmherzig Gott ist. Du bist der verlorene Sohn, der den Vater vergessen hat. Wie er sollst auch du dich besinnen, damit dir die Augen geöffnet werden und du einsiehst. Mache die Erfahrung, wie Gott dich annimmt, dich liebt und dir vergibt. Faste, mache die Erfahrung der Wüste, der Freiheit, des Lebens. Einen Tag in der Woche mit Jesus, der das Brot des Lebens ist. Pater Slavko hat das gut gemacht und besonders erklärt. Er hat das Fasten als "an einem Tag mit Brot und Wasser leben" bezeichnet. Die Muttergottes ruft uns an zwei Tagen zum Fasten auf, am Mittwoch und am Freitag. Das ist auch nichts Neues, weil es am Anfang des Christentums gerade dieses Fasten am Mittwoch und Freitag gab. Also, sie erinnert uns daran und ruft uns auf, dass wir dies auch tun sollen. Das Fasten in Medjugorje verstehen wir als Leben mit Brot und Wasser. Nicht verzichten, z.B. ich verzichte auf Fleisch. Ich verzichte auf nichts. Ich lebe heute mit Jesus, mit Brot und mit Wasser. Denn wenn ich auf etwas verzichte, dann wird das, worauf ich verzichte, noch stärker in mir. Nein, ich verzichte auf nichts. Heute wähle ich ganz frei: Ich wähle Brot und wähle Wasser. Damit möchte ich heute leben. Das ist meine Nahrung, nur das.


Brot trinken und Wasser essen, das lernen wir in den Fastenseminaren, die wir in Medjugorje halten und im Sinne von Pater Slavko weiterführen. Sechs Tage lang. Es gibt die Fastenseminare für verschiedene Nationen, auch für die Deutschsprachigen. Dort erfahren wir viele gute Sachen. Brot trinken, das heisst, kauen, kauen, ganz langsam. Das Brot brechen. Nicht eine Schnitte nehmen, sondern brechen und zum Gebet machen. Jesus, du bist das Brot des Lebens. So lernen wir die Eucharistie besser kennen. Mache die Erfahrung, bete Jesus im Allerheiligsten an. Mache die Erfahrung mit Jesus, der für dich da ist. Wie der Heilige Pfarrer von Ars sagt: "Ich schaue auf ihn und er schaut auf mich." Wir schauen uns in Liebe an. Das ist Anbetung. In der Stille da sein. Die Gedanken immer wieder loslassen und schauen. Mit allen Sinnen da sein, schauen, hören, fühlen und spüren. Mehr zuhören, mehr hören als reden. Der heutige Mensch braucht diesen neuen Rhythmus mit mehr Stille.
In der Botschaft vom 25. April 2012 sagte die Muttergottes: "Betet, dass sich euer Herz zu Gott öffnet, wie sich die Blüte zur Sonne öffnet." Interessant, die Muttergottes spricht oft von der Natur, sie führt unsere Aufmerksamkeit zur Natur hin. Also, wir sollen in die Natur gehen und lernen zu schauen und zu hören. In einer Botschaft sagt sie: "Geht in die Natur und lernt Gott den Schöpfer kennen." Entdeckt Gott den Schöpfer durch die Natur. Auch Jesus sagt: "Schaut euch die Vögel und die Lilien auf dem Feld an." Jesus ist der Meister in der Kunst des Schauens, deswegen sollen wir von ihm lernen, wahrzunehmen und zu sehen. Im Gebet sollen wir wie Maria sein, die Schwester von Martha. Da sein, anwesend sein, hier sein, mit allen Sinnen da sein, weil wir oft in der Vergangenheit sind, in der Zukunft, bei Plänen, in Ängsten, an anderen Orten. Darum zurück, da sein, anwesend sein, weil Gott nicht mein Gedanke ist, sondern weil Gott die Wirklichkeit ist. Gott ist Wirklichkeit, Gott ist nicht in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft. Gott ist jetzt. Wo Gott ist, er ist jetzt. Wo? Jetzt. Wann kannst du ihm begegnen? Hier und jetzt. Wie? Mehr durch Stille als durch Reden. Viele Menschen, die Pater Slavko kannten, wissen, dass er ein kontemplatives Leben führte. Er war hier und jetzt anwesend. Ein Pater erinnerte mich an die Antwort, die Pater Slavko auf folgende Frage gab: "Wie können Sie sich sammeln und ohne Vorbereitung doch so gute und nützliche Gedanken bringen?" Jeder wusste ja, wie viel er zu tun hatte. Viele meinten, dass er dies ohne Vorbereitung tue. Das war nicht richtig, darum sagte er: "Du musst nur anwesend sein und du wirst dich erinnern können. Sei anwesend." Der Pater entgegnete: "Aber wie kann man anwesend sein?" Bei Pater Slavko hatte man den Eindruck, dass er jeden Augenblick lebte, dass er nur bei dir war. Das kein anderer Mensch auf der Welt für ihn wichtiger war als  du. Wir fragen uns, wie kann man ein kontemplatives Leben führen und doch so aktiv sein wie er, so unvergleichbar aktiv sein, wie er es war?

"Was ist das Höchste, was ein Mensch vollbringen kann?" war die Frage an einen Mönch, einen Benediktiner. Er antwortete: "Im Gebet versunken sein." Aber der Meister selbst, der Benediktiner, war ständig mit Haus- und Feldarbeit beschäftigt, empfing Besuche und schrieb Bücher. Er hatte sogar die Buchhaltung des Klosters übernommen. "Warum verbringt ihr dann fast die ganze Zeit mit Arbeit?" Er antwortete: "Wenn man arbeitet, braucht man nicht aufhören zu meditieren und zu schauen, einfach da sein und mit allen Sinnen arbeiten."
Pater Slavko war ein Mensch, der sein ganzes Leben im Gebet war, in der Kontemplation, im Hier und Jetzt. Schauen, hören, zuhören, beobachten, wahrnehmen. Jetzt können wir vielleicht leichter verstehen, was die Muttergottes mit den Worten in der Botschaft meint: "Lebt das Gebet. Die Heilige Messe, das Gebet soll euer Leben sein." Immerwährendes Gebet, alles soll zum Gebet werden. Die Zeit des Gebetes soll uns helfen, dass wir auch nach dem Gebet, nach der Heiligen Messe, die Messe in unserem Alltag fortsetzen. In der Botschaft vom Februar sagt die Gospa: "Ihr sprecht viel und betet wenig." Ich würde sagen, auch wenn wir beten sprechen wir viel, zuviel und hören zu wenig. Wir brauchen mehr Stille. Stille üben, das heisst, mehr lauschen, mehr hören, sich dem anderen wie Maria öffnen. Natürlich sagen wir auch wie Maria: Wie kann das sein, ich verstehe das nicht: Mein Sohn, warum hast du uns das angetan, im Tempel usw. Wir sagen, das ist meine Meinung, das ist meine Sicht, aber nicht nur das gilt, ich öffne mich auch dem anderen, höre, was er sagt. So soll es auch im Gebet sein: mehr zuhören, aufmerksam sein, wachen. Die Wachsamkeit üben, wachsam sein wie die fünf weisen Jungfrauen.
Eine Geschichte: Als ein Mann, dessen Ehe nicht gut ging, einen Rat suchte, sagte der Meister: "Du musst lernen, deiner Frau zuzuhören." Der Mann nahm sich diesen Rat zu Herzen, kam nach einem Monat zurück und sagte, er habe gelernt auf jedes Wort, das seine Frau sprach, zu hören. Dann sagte der Meister mit einem Lächeln: "Nun gehe nach Hause und höre auf jedes Wort, das sie nicht sagt."

Das Beten soll zur Schule werden, in der wir nicht an Wissen, sondern an Weisheit gewinnen. Weil nur Weisheit und nicht Wissen uns ändert. Eine Person sagte: "Um Wissen zu gewinnen, müssen wir lernen. Um Weisheit zu gewinnen, müssen wir beobachten, wahrnehmen." Im Gebet sollen wir Gott und uns selbst kennen lernen. Kennen lernen, wer ich bin, dass ich ein Wesen Gottes bin, ein Sohn, eine Tochter Gottes. Das bist du, das ist deine Berufung.
Immer wenn wir beten, wenn wir zur Messe gehen, sollen wir folgende Entscheidung treffen: Ich möchte mich ändern, mich und nicht die anderen. Heute möchte ich aufhören, die anderen zu ändern.
Ein weiser Lehrer hörte geduldig die Klagen einer Frau über ihren Mann an. Schliesslich sagte er: "Eure Ehe wäre glücklicher, meine Liebe, wenn du eine bessere Ehefrau wärst." "Und wie könnte ich das sein", fragte die Frau. "Indem du dich nicht länger anstrengst, ihn zu einem besseren Ehemann zu machen." Dasselbe gilt natürlich für den Ehemann.
Ich möchte in die Tiefe gehen und nicht an der Oberfläche bleiben. Vor dem Beten, vor der Messe soll ich mich fragen, ob ich wie der Pharisäer, der im Tempel betet, bin, der zweimal in der Woche fastet. Vielleicht bin ich wie jener Pharisäer, der sich selbst nicht sieht, der sich nicht bekehrt. Im Gebet, vor der Messe, soll ich mich entscheiden, wie der Zöllner zu sein, der sich selbst sieht, seine Fehler und nicht die Fehler anderer Menschen.
Ein weiser Lehrer befürwortete beides: Gelehrsamkeit, also Wissen und Weisheit. "Gelehrsamkeit", antwortete er auf die Frage "erwirbt man durch Bücher lesen oder indem man Vorlesungen besucht." "Und Weisheit?" "Weisheit erlernst du, indem du ein Buch liest und dieses Buch heisst wie?" "Die Bibel?" "Nein, dieses Buch heisst: Du!" Und er fügte noch hinzu: "Das ist durchaus keine einfache Aufgabe, denn stündlich kommt eine Neuauflage dieses Buches heraus." Weisheit erwirbt man, indem man ein Buch liest und dieses Buch heisst Du. Und die Bibel? Die Bibel hilft mir, dass ich dieses Buch, das Ich heisst, besser kennen lerne, besser lesen kann. Das ist der Sinn der Bibel. Die Geschichten, die darin sind, helfen mir, mich wie im Spiegel besser zu sehen. So wie König David, nachdem er gesündigt hatte, mit Batseba. Gott sandte den Propheten Nathan zu ihm und dieser erzählt ihm eine Geschichte: Zwei Männer lebten in einer Stadt. Einer war reich, der andere arm. Einer hatte viele Schafe, der andere nur ein einziges. Als ein Besuch zu diesem reichen Mann kam, nahm dieser nicht eines von seinen Schafen, sondern das einzige vom armen Mann. Als König David das hörte, war er wütend und sagte, dass dieser Mann den Tod verdient habe und der Prophet Nathan sagte ihm: "Du bist dieser Mann." In der Bibel geht es nicht um die anderen, es geht um dich und mich. Die Bibel ist für dich geschrieben und nicht für die anderen.
Es steht darin die Frage: Das Beten ist wichtig, aber ich muss auch arbeiten, ich muss tätig sein. Wie geht das zusammen? Was ist das Höchste, das ein Mensch vollbringen kann? Die Antwort des Meister: "Im Gebet versunken sein." "Aber würde das nicht zur Untätigkeit führen?" fragte er. "Es ist Untätigkeit. Das Beten ist Untätigkeit", gab der Meister zur Antwort. "Ist tätig sein also weniger wert?" fragte er weiter. "Untätig sein belebt die Tätigkeit. Sonst wäre die Tätigkeit tot." Das ist der Sinn des Aufrufes der Muttergottes zum Gebet.


Warum immer wieder der Aufruf zum Gebet, warum sind das Beten, die Heilige Messe usw. so wichtig? Weil ich mich dadurch ändere. Mein Blick, mein Schauen ändert sich und das ist die wichtigste Sache, die wichtigste Aufgabe in der Welt. Denn wenn sich mein Schauen ändert, wenn ich anders schaue, mit neuen Augen, wenn ich an dir das Gute erkenne, dann hat sich alles geändert. Du bist derselbe, dieselbe geblieben, aber ich nicht, ich habe mich geändert. Ich sehe dich mit anderen Augen. Früher habe ich nur das Negative an dir gesehen, jetzt sehe ich das Positive. Alles hat sich geändert, du bist gleich geblieben, aber ich nicht. Früher war ich unzufrieden, weil ich nur das gesehen habe, was ich nicht hatte, ich war traurig und unzufrieden. Ich dachte, ich habe dies und jenes nicht, doch jetzt bin ich zufrieden. Ich danke Gott für alles. Jetzt sehe ich, was ich habe, alles hat sich geändert, alles ist gleich geblieben, aber ich bin nicht gleich geblieben, ich bin neu geworden. Ich sehe alles mit neuen Augen, das ist die Veränderung der Welt, meine Lieben.
Die Muttergottes ruft uns immer wieder auf, unsere Herzen zu öffnen. Öffnet eure Herzen wie sie und Josef. Das heisst, du kommst in die Kirche, zur Heiligen Messe so wie du bist, enttäuscht wie die zwei Jünger aus Jerusalem nach Emmaus, mit Problemen, mit Ängsten und mit Plänen. Wie Maria mit ihrer Meinung, wie Josef mit seinen Plänen, sie zu entlassen usw. Das ist unsere Sicht, unser Blick, aber sich Öffnen heisst nicht nur, dass ich meine Meinung habe, nicht ich, nicht nur ich. Natürlich hat jeder Mensch seine eigene Meinung, aber meine Meinung kann falsch sein, ich habe das schon so oft erlebt. Meine Meinung muss ich loslassen und zuhören. Was sagt er, was sagt Jesus, was sagt Maria, das heisst sich Öffnen. Das ist wichtig.

Und zum Schluss erinnern wir uns noch einmal an Pater Slavko. Ich rede von ihm, weil er für mich ein Meister im geistlichen Leben war, ein Beispiel, ein Zeuge und alles, was in Medjugorje entstanden ist, ist durch ihn entstanden. Ich habe mich überzeugt, wie gut er war, wie überzeugend er war, wie wahrhaftig er war, deswegen rede ich oft von ihm.
Er erzählte eine Geschichte: Einmal kam eine Frau zu ihm, die sich beklagte, dass ihr Mann trinke. Sie fragte ihn, was sie tun solle. Pater Slavko sagte ihr, sie solle ihren Mann bitten, dass er zum Fastenseminar komme. Sie versprach es. Und in der Tat stimmte ihr Mann zu und nahm das Angebot an. Er besuchte sechs Tage lang das Fastenseminar, das Pater Slavko leitete. Als er nach Hause zurückkam, sagte er voll Freude zu seiner Frau: "Meine Frau, ich bin ein neuer Mensch geworden. Es ist mir gelungen, die ganze Woche nichts zu trinken, und ich glaube es ist vorbei mit dem Trinken." Und wirklich, er hielt noch zwei Wochen ohne Trinken durch. Alle im Haus waren zufrieden, alle lachten. Aber danach fing der Mann wieder an zu trinken. Seine Frau war traurig und sagte zu ihm: "Du hast mir doch gesagt und versprochen, dass du ein neuer Mensch geworden bist, dass du dich geändert hast. Und jetzt trinkst du wieder." Ihr Mann antwortete: "Ja, ich habe mich geändert, ich bin ein neuer Mensch geworden, aber ich wusste nicht, dass auch dieser neue Mensch den Wunsch nach dem Trinken hat." Ja, nie können wir sagen: "Jetzt habe ich endlich das Ziel erreicht, ich brauche mich nicht mehr zu mühen." Wir können das nie sagen. Nein, jeden Tag sollen wir von neuem anfangen.
Meine Schwestern und Brüder, ich danke euch für eure Aufmerksamkeit. Fangen wir von neuem an!

Quellennachweis: Medjugorje Schweiz - Oktober 2012

 

7. Er hat sich bemüht, jedes Wort der Gospa zu leben

Pater Marinko Sakota

Das Fest der Kreuzerhöhung, das in der Pfarre Medjugorje traditionsgemäß am Sonntag nach dem Fest Maria Geburt gefeiert wird, wurde am 12. September 2010 feierlich begangen. Die Festmesse auf dem Krizevac (Kreuzberg), bei der Pater Marinko Sakota Hauptzelebrant war, wurde mit zahlreichen Pfarrangehörigen und Pilgern um 11 Uhr gefeiert.

Gespräch mit Pater Marinko Sakota in Medjugorje am 12. September geführt von der Gebetsaktion Wien.

Pater Marinko, ich freue mich, dass wir einander auf dem Krizevac getroffen haben. Sie waren heute Hauptzelebrant bei der hl. Messe und haben uns auch bei der Predigt sehr tiefsinnige Worte gesagt. Warum sind Sie hier in Medjugorje? Wie kam das?
Wir hatten heuer Veränderungen in unserer Provinz. Vor diesen Veränderungen war ich Pfarrer in der Nähe von Medjugorje, in der Pfarre Gradici. Jetzt bekam ich eine neue Funktion. Ich sollte Kaplan in Medjugorje sein, was ich sehr gerne angenommen habe. So bin ich vor 10 Tagen hergezogen.

Pater Marinko, Sie kennen Medjugorje schon jahrelang und Sie haben auch bei den Diensten hier mitgeholfen. Können Sie uns sagen, wie Sie persönlich Medjugorje erleben?

Medjugorje ist für mich ausnahmslos wichtig, weil ich meine Berufung in Medjugorje bekommen habe, dass heißt, ich bin dank Medjugorje Franziskaner und Priester geworden. Am dritten Tag der Erscheinungen kam ich als Jugendlicher zum ersten Mal zu Fuß her und ging auf den Erscheinungsberg. Nach diesem ersten Besuch begann ich, täglich auf den Erscheinungsberg zu gehen, denn ich war in Citluk zu Hause, nicht weit von hier. So hatte ich Gelegenheit, alles, was hier geschah, zu sehen. Mich persönlich hat das alles sehr beeinflusst und schon damals erwachte in mir die Liebe zu Jesus und zur Mutter Maria. So entschied ich mich, der Berufung zum Priester zu folgen. Medjugorje war für mich während meines ganzen Lebens immer sehr bedeutsam, als Seminarist, auf der Fakultät und auch heute als Priester, denn es hat mich immer inspiriert. Heute gibt es mir Kraft, Christus nachzufolgen. In unserer Zeit ist Medjugorje ein großes Geschenk für die Kirche. Die Kirche, die heute verschiedene Schwierigkeiten hat, braucht Medjugorje.
Medjugorje lädt ununterbrochen zu etwas Einfachem aber sehr Wichtigem ein: es lädt zum Leben des Evangeliums ein. Das ist wirklich das Wichtigste. Wir vergessen wegen unserer alltäglichen Pflichten und der Schnelllebigkeit unserer Zeit das Evangelium. Die größte Rolle von Medjugorje ist, dass uns hier die Mutter Maria zu Gott und Seinem Wort zurückführt, damit wir unsere Quellen nicht vergessen. Aber Maria übt keinen Druck und keine Gewalt aus. Sie möchte uns mit einfachen Botschaften, die für alle Lebensstände dieser Welt verständlich sind, unermüdlich einladen, damit wir nicht das Wichtigste in unserem Leben vergessen. Wir wissen vom Evangelium, aber wir leben es nicht. Deshalb lädt sie uns ein, das Evangelium zu leben. Ihre Botschaften sind in Wirklichkeit eine Übersetzung, eine Erklärung des Evangeliums. Eigentlich sagt sie: „Liebe Kinder, lebt das, was euch mein Sohn gesagt hat.“ Medjugorje bringt also nichts Neues, nur den neuerlichen Ruf, das Evangelium zu leben.

Wir kennen das Wort Vergebung, aber in bestimmten Augenblicken vergessen wir darauf und leben es nicht. Wir wissen um die hl. Messe, um die Beichte und die anderen Sakramente, wir wissen um das Gebet. Aber im Alltag entfernen wir uns davon und deshalb ist die Mutter Maria da und lädt uns ununterbrochen ein, den Glauben zu leben. Das ist Medjugorje.
Maria möchte auch, dass wir alles mit dem Herzen tun, mit dem Herzen fasten, mit dem Herzen beten. Wir können ununterbrochen beten, aber wenn wir es nicht mit dem Herzen tun, wird es uns nicht viel nützen. Wir tun es dann nur formal. Deshalb kommen viele Menschen überhaupt nicht mehr zur hl. Messe, weil sie diese nicht mit dem Herzen mitfeiern. Oder wenn sie doch kommen, dann kommen sie oft, um die Ordnung einzuhalten. Mit dem Wort „mit dem Herzen“ meine ich, dass man alles, was man tut, aus Liebe, gerne, ohne Zwang tut, aus einem persönlichen Bedürfnis heraus. So ruft uns Maria ununterbrochen auf, alles, was wir tun, mit dem Herzen zu tun, gerne, mit Liebe. Dann feiern wir wirklich heilige Messe, denn bei der Messe schenkt Sich uns Jesus mit dem Herzen, deshalb können auch wir Jesus nur verstehen, wenn wir die heilige Messe mit dem Herzen erleben.


Wenn Sie so reden, erinnern Sie mich ganz an P. Slavko Barbaric, der alles mit dem Herzen getan hat. Auch seine Bücher haben dieses Thema. Wie haben Sie P. Slavko erlebt?

Pater Slavko war ein Priester, der die Botschaften der Gospa gelebt und in die Praxis umgesetzt hat. Wenn die Gospa gesagt hat: „Betet Jesus im Allerheiligsten Sakrament des Altares an“, dann hat er das eingeführt. Wenn die Gospa gesagt hat: „Fastet mit dem Herzen“, dann hat er selber gefastet und Fastenseminare bei Brot und Wasser im Haus des Friedens angeboten. Wenn die Gospa gesagt hat: „Geht in die Natur und entdeckt Gott, den Schöpfer“, dann hat Pater Slavko den Wald beim Mutterdorf, der buchstäblich eine Müllhalde war, in den Garten des hl. Franziskus umgewandelt. Was immer Pater Slavko tat, führte er aus, weil er die Botschaften der Gospa lebte und diese Botschaften umsetzte. Fast alles, was Medjugorje heute ausmacht, gibt es, weil Pater Slavko es ins Programm von Medjugorje eingeführt hat. Und das ist in erster Linie das Programm der Gospa. Pater Slavko hat sich bemüht, jedes Wort der Gospa zu leben und umzusetzen. Deshalb ist er für uns alle ein Vorbild, ein Beispiel, wie man die Botschaften der Gospa leben soll, wie man das Evangelium leben soll. Pater Slavko ist für mich der beste Schüler der Gospa.

Heuer werden wir den 10. Todestag von Pater Slavko begehen. Sie haben viel von dem erwähnt, wie er in Medjugorje gewirkt hat. Die Gospa hat aber ihren Weg nach seinem Tod fortgesetzt.
Das ist auch ein Zeichen, das wir begreifen müssen: Der Himmel ist nicht von uns Menschen abhängig. Aber ebenso geschieht alles, was hier geschieht, wegen uns und für uns. Die Gospa ist zu uns gekommen und rechnet mit uns, aber die ausschlaggebende Rolle spielen nicht wir, sondern Gott und die Gospa. Wichtig ist nur, dass wir uns ihr öffnen. Gott sei Dank gibt es viele Menschen , die sich ihr öffnen und die dadurch verändert werden. Auf diese Weise werden sie Zeugen und sie geben Zeugnis in ihrer Familie, in ihrer Kirche, in ihrer Pfarre. So erfahren es andere und kommen deshalb nach Medjugorje. Das ist also der Weg der Gospa. Zuerst empfangen wir die Botschaft, wir leben sie, bezeugen sie, und das sehen die anderen. Man braucht gar nicht viel reden, Medjugorje braucht keine Reklame, weil sich Medjugorje durch lebende Menschen, durch Zeugen verbreitet.

Kreuzberg

Neben dem Erscheinungsberg und der Kirche ist auch der Krzevac mit dem Kreuz, das 1933 hier errichtet wurde, einer der großen Gebetsorte. Sie haben heute die hl. Messe hier gefeiert, es waren tausende Menschen dabei. Sagen Sie uns, was ist der Sinn des Kreuzes im Leben des Menschen?
Das Kreuz ist etwas sehr Schweres. Aber es ist nicht richtig, wenn wir bei diesem ersten Gefühl der Schwere, der Mühe, des Schmerzes stehen bleiben. Dann wird uns das Kreuz zur Last.
Das Kreuz hat seine Botschaft, seinen inneren Kern. Man muss in dieses Innere eintreten, über das der hl. Paulus spricht, und wenn wir in das Innere und in die Bedeutung des Kreuzes eintreten, dann wird alles, was schwer und schmerzlich ist, an Schwere verlieren. Dann werden wir Weisheit gewinnen, eine starke Kraft und eine große Liebe. Ich kenne viele Menschen, die diese Verwandlung des Kreuzes erlebt haben.
Aus dem Schweren und Schmerzlichen wurde Segen für viele. Maria sagt uns nicht, dass uns Jesus vom Kreuz befreit, sondern dass wir darum beten sollen, das Kreuz tragen zu können. Wenn wir vom Kreuz befreit sein wollen, trennen wir uns von Gott. Wir nehmen es Ihm übel und hadern mit Ihm, warum er uns das Kreuz gibt. Die Gospa aber lehrt uns, unser Kreuz mit Liebe anzunehmen. Das ist der Weg Christi, den Er selbst gegangen ist.

Quellennachweis: http://www.gebetsaktion.at   2010

 

 

 

 

Gegrüßt seist du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit dir,
du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes,
Jesus. -
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.

 

Weiterführende Themen: 

Fatima  /  Maria  / Gott liebt dich  /  Garabandal  

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